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Klinikumsgipfel:

Ziel ist wirtschaftliche Sicherung des Klinikums Gütersloh

Gütersloh (gpr). Auf einem sogenannten Klinikumsgipfel haben sich am Donnerstag (19.10.2023) Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Klinikum und Politik mit der aktuellen und perspektivischen wirtschaftlichen Situation des Klinikums Gütersloh befasst. Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in ganz Deutschland ist derzeit angespannt. Die gesetzlich gedeckelten Preise für Fallpauschalen und die deutlich stärker steigenden Personal- und Sachkosten haben im laufenden Jahr bereits zu einer strukturellen Unterdeckung der Finanzierung der Kliniken in Höhe von rund 6 Prozent geführt. Für ein Krankenhaus mit rund 100 Millionen Euro Umsatz bedeutet das immerhin eine Unterfinanzierung von rund 6 Millionen Euro. Für das Klinikum Gütersloh wird ein Minus von mehr als 4 Millionen Euro in diesem Jahr erwartet. 2024 wird sich die Situation aufgrund der bereits beschlossenen 10-prozentigen Steigerung der Personalkosten weiter verschärfen. Das strukturelle Defizit wird 2024 auf mindestens 8,3 Prozent anwachsen.

Wenn man in das Jahr 2024 schaut, dann fordern die Länder den Bund zwar auf, noch im Jahr 2023 über ein Vorschaltgesetz ein einmaliges Nothilfeprogramm für existenzbedrohte Krankenhäuser in Höhe von 5 Milliarden Euro aufzulegen, und auch im Gesundheitsausschuss des Bundestags ist die dramatische Situation der Kliniken Thema. Aber eine Entlastung durch eine nachhaltige Steigerung der Fallpauschalen-Vergütung ist nicht in Sicht.

Mehr als 40 Kliniken sind in diesem Jahr bundesweit in Insolvenz gegangen, mehr als je zuvor. In der näheren Umgebung hat es mit dem St.-Vincenz-Krankenhaus eine sehr renommierte Klinik getroffen. Im Kreis Mettmann droht zum ersten Mal in NRW die Unterversorgung der Bevölkerung, weil gleich drei Kliniken geschlossen werden und kein privater Klinikträger gefunden werden konnte, der die Häuser weiterbetreibt.

Im gestrigen Klinikumsgipfel ging es um die Frage, welche Folgen die aktuelle Situation für das Klinikum Gütersloh haben könnte und wie eine wirtschaftliche Sicherung des Klinikums aussehen kann. „Darüber wurde im Kreis der Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Klinikums, des Aufsichtsrats und der Stadtratsfraktionen sehr offen und konstruktiv beraten“, so Bürgermeister Norbert Morkes. Maud Beste, Geschäftsführerin Klinikum Gütersloh, hielt fest: „Das Klinikum Gütersloh hat in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet und lag mit seinem Jahresergebnis nicht nur deutlich im Plus, sondern auch über dem Durchschnitt anderer Krankenhäuser. Gleichzeitig kann das Klinikum belegen, dass es im bundesweiten Durchschnitt in medizinischen Kennzahlen deutlich überdurchschnittlich abschneidet.“

Bürgermeister Norbert Morkes fasste zusammen: „Ziel ist es, die wirtschaftliche Sicherung des Klinikums sicherzustellen, aber eine Entscheidung über notwendige Maßnahmen wird noch weitere Beratungen erforderlich machen.“

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