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Ein voller Erfolg: Städtisches Projekt „Energiesparen macht Schule“ geht mit gutem Beispiel voran

Gütersloher Schulen und Kitas sparen innerhalb von vier Jahren insgesamt ca. 200 Tonnen CO₂ und 122.000 Euro ein

Gütersloh (gpr). Es passiert schnell – das Licht brennt noch, obwohl der Raum längst verlassen wurde, oder die Heizung ist voll aufgedreht, während das Fenster auf Kipp steht. Dabei sind es gerade diese kleinen Dinge im Alltag, die in Sachen Energiesparen und Klimaschutz einen Unterschied machen. Das bewies jetzt eindrucksvoll das Projekt „Energiesparen macht Schule“, das die Stadt Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem e&u energiebüro aus Bielefeld durchgeführt hat. Seit Projektstart im Jahr 2019 wurden in den 22 städtischen Kitas, den neun städtischen Grundschulen und dem Städtischen Gymnasium verschiedene Maßnahmen eingeführt, um möglichst viel Energie zu sparen. Das Ergebnis zum Ende des Projekts kann sich sehen lassen: Ca. 200 Tonnen CO₂ und 122.000 Euro konnten Schüler, Lehrer, Erzieher, Kita- und Schulleitungen sowie Hausmeister bisher über den vierjährigen Zeitraum einsparen. Zum Vergleich: So viel CO₂ stoßen etwa 130 Diesel-Autos mit einer jeweils zurückgelegten Strecke von 10.000 Kilometer aus. Als symbolisches Zeichen pflanzten die Projektbeteiligten jetzt eine Silberlinde auf der Wiese zwischen Stadtbibliothek und Weberei und feierten damit den Erfolg des Projekts.

Silberlinde soll über das Projekt hinaus an Klimaschutz erinnern – „Auch, wenn das Projekt jetzt formal zu Ende ist, haben wir eine super Grundlage in den Einrichtungen geschaffen, um dort auch künftig bewusster mit Wasser, Strom und Heizung umzugehen“, so Leif Pollex, Leiter des Projekts und Klimabeauftragter der Stadt Gütersloh. Mit der Pflanzung der Silberlinde soll noch einmal gewürdigt und daran erinnert werden, wie viel alle Beteiligten des Projekts bewirkt haben. „Die Pflanzung der Silberlinde hat auch einen symbolischen Charakter, weil es bei ihr genauso ist wie mit dem Klimaschutz – man muss sich laufend kümmern, damit es gelingt.“ So wie auch im Projekt werden Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums als offizielle Baumpaten maßgeblich an diesem Gelingen teilhaben – bei der Silberlinde als offizielle Baumpaten, während des Projekts als sogenannte „Klima-Scouts“ und Mitwirkende beim Energiesparen.

BU: Feiern den Erfolg des Projekts „Energiesparen macht Schule“ mit der Pflanzung einer Silberlinde: (v.l.): Bettina Baron und Jakob Kind vom e&u energiebüro, Güterslohs Beigeordnete für den Bereich Umwelt Nina Herrling, Karin Schubert aus dem Fachbereich Schule (Abteilung Schulverwaltung), Leiter des Fachbereichs Tagesbetreuung von Kindern Guido Bolz und Leif Pollex, Leiter des Projekts und Klimabeauftragter der Stadt Gütersloh.

 

Besonders wichtig: Bewusstsein für Energieverbrauch schaffen – Ein Sprung zurück ins Jahr 2019: Das e&u energiebüro – die fachliche Unterstützung im Projekt – identifizierte zu Anfang des Projekts die Energiesparpotentiale der Einrichtungen. Bei den Rundgängen gab es konkrete Handlungsempfehlungen: Muss das Sofa wirklich direkt vor der Heizung stehen? Wo könnten Energiesparlampen eingesetzt werden? Wie stelle ich die Computer-Bildschirme so ein, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen? Hinzu kamen Langzeittemperaturmessungen, Analysen zum Lüftungsverhalten und bauliche sowie technische Anpassungen in den Einrichtungen durch die Hausmeister. Die wurden zuvor im Rahmen von Vor-Ort-Begehungen zur Heizungseinstellung beraten und bekamen in Seminaren das nötige Praxiswissen zum energiesparenden Gebäudebetrieb vermittelt. Schließlich wurden Maßnahmen zum Nutzerverhalten umgesetzt: Aufkleber an Fenstern, Lichtschaltern und Wasserhähnen erinnern auch jetzt noch ans Strom- und Wassersparen, Messgeräte wie CO₂-Ampeln und Thermometer sorgen für effizienteres Lüften und Heizen und die Bildung von Energieteams, Energiebeauftragten und Kindern als „Klima-Scouts“ sorgt dafür, dass die Tipps des e&u energiebüros auch richtig umgesetzt werden. Dabei ging es immer wieder auch darum, bei den Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für das Thema Energiesparen zu schulen, beispielsweise durch Projekttage und Ausstellungen.  Ein Teil solch einer Ausstellung war das „Strom-Fahrrad“, mit dem die Schüler des Städtischen Gymnasiums einen Wasserkocher betreiben konnten. Leif Pollex erklärt: „Durch diese nahbare Erfahrung der Stromerzeugung konnten die Kinder sich viel besser vorstellen, wie viel Leistung es braucht, um zum Beispiel das eigene Smartphone zu laden oder den Wasserkocher zu benutzen. Im Umkehrschluss ist dadurch leichter zu verstehen, warum man mit Ressourcen wie Strom bewusst umgehen sollte. Die Kinder und Jugendlichen werden dabei zu Multiplikatoren, denn sie bringen die gelernten Spartipps auch in den Familienalltag ein.“

Nur wer will, kann auch etwas verändern – Die Beigeordnete für den Bereich Umwelt der Stadt Gütersloh Nina Herrling freute sich zum Abschluss des Projekts über den großen Erfolg: „Vielen Dank an das e&u energiebüro mit seiner fachlichen Unterstützung und danke an alle Einrichtungsleitungen, Erzieher, Lehrer, Schüler und Hausmeister, die das Projekt begleitet haben. Projekte ähnlicher Art gibt es schon lange, aber das Thema ist immer wieder aktuell. Daher ist es umso wichtiger, auch die Jüngeren dafür zu sensibilisieren, denn nur wer will, kann auch etwas verändern.“ Jakob Kind vom e&u energiebüro schloss sich Nina Herrling an: „Wir hatten wirklich eine sehr produktive Zeit zusammen, die Zahlen sprechen für sich. Damit der Erfolg anhält, kann ich für die Zukunft nur mit auf den Weg geben, die Tipps und das Gelernte im Alltag weiterzuleben.“

Das Sparen wurde im Projekt sogar doppelt belohnt, denn die Einrichtungen erhielten jährlich eine Prämie von bis zu 50 Prozent der Einsparbeträge. So konnte sich die Kita Niehorster Straße beispielswiese einen neuen, energieeffizienteren Kühlschrank kaufen, der auf lange Sicht wiederum die Energiesparbilanz weiter verbessert. Durch die erzielten Verbrauchseinsparungen konnten die Kosten für die Projektbetreuung teilweise refinanziert werden. Ein Großteil des Projekts wurde über die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes gefördert.

 

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