Gütersloh /wlv (Re) Wir (Bauern)Kinder brauchen eine ZUKUNFT!!!, Landwirtschaft statt Vormundschaft!!!, Gesetze und Regeln ohne Verstand – erst stirbt der Bauer, dann das Land, Ampel-Irrsinn: Nicht auf dem Rücken der Bauern! – diese und andere Sprüche waren auf den Plakaten und Bannern bei der Sternfahrt und Kundgebung in Gütersloh am Montag (8. Januar) zu sehen. Über 800 Trecker und 1.000 Bauern und Bäuerinnen waren zur Protestaktion der heimischen Landwirtschaft nach Gütersloh gefahren. Vorher sammelten sich die Landwirte in den Orten und fuhren dann mit den Schleppern aus den verschiedenen Regionen nach Gütersloh. Gegen 13.00 Uhr trafen sie dann auf den Ring in Gütersloh von sechs verschiedenen Punkten ein.
Bürger verteilten Bauern sogar warme Getränke
Mit dabei waren Spediteure, Lohnunternehmer, der ganze vor- und nachgelagerte Bereich der Landwirtschaft. „Auch viele Solidaritätsbekundungen sowie Anfragen zur Unterstützung unserer Aktionen erreichten uns“, führt Kreisverbandsvorsitzender Andreas Westermeyer aus. Am Wegesrand standen viele Passanten, die den Demonstranten zu winkten oder den Daumen hoch zeigten. Auch Fahrer und Fahrerinnen in Autos sympathisierten sich mit Hupen oder Daumen hoch. Bürger verteilten den Bauern sogar warme Getränke.
Den Landwirten geht es nicht nur um das Abwenden steuerlicher Belastungen und damit mehr Ausgaben für die Erzeugung, die vom Markt nicht vergütet werden. „Wir haben die ständige politische Gängelung satt“, macht der Vorsitzende seinem Ärger Luft. „Wir sind in den letzten Jahren durch die Politik über Gebühr belastet worden, bringt es Westermeyer auf den Punkt. In einem immer höheren Tempo seien den Bauernfamilien praxisferne Gesetze, Regelungen und Auflagen auferlegt worden wie beispielsweise die Dünge-, Pflanzenschutz- und Tierhaltungsregeln und -auflagen, die Düngeverordnung, Pflanzenschutzanwendungsverordnung oder Nutztierhaltungsverordnung. Dazu kämen noch vielfältige europäische Maßnahmen, Programme und Mehrbelastungen wie Green Deal oder Farm-to-Fork. Diese Liste ließe sich noch weiter fortführen.
Agrarpolitik rückwärtsgewandt und realitätsfern
„Nach unzähligen unpraktikablen Auflagen, Kürzungen und Angriffen auf die Landwirtschaft der vergangenen Jahre sollen wir Bauern jetzt auch noch die Fehlplanungen im Bundeshaushalt ausbaden, das ist zuviel“, verdeutlicht Westermeyer klar. Man konkurriere mit den Bauern in ganz Europa und weltweit. „Berufskollegen in anderen Ländern können durch günstigere Kosten wie beispielsweise bei den Energiepreisen oder Steuersätzen ihre Erzeugnisse viel günstiger erzeugen können“, schildert der Vorsitzende. „Wir Bauernfamilien brauchen eine langfristige und verlässliche Zukunftsperspektive. Wir brauchen ein Wandel in der Agrarpolitik, um unsere Höfe auf Dauer zu stärken, gerade hinsichtlich Versorgungssicherheit und Transformation zu mehr Nachhaltigkeit.“
Morgen geht es weiter:
– Dienstag 9. Januar
13.00-14.00 Uhr
Kundgebung
vor dem Kreishaus Gütersloh zu den Auswirkungen der Sparpläne und der Agrarpolitik der Ampelregierung.
Kreishaus: Herzebrocker Str. 140, 33334 Gütersloh
Redner:
- Andreas Westermeyer – Kreisverbandsvorsitzender
- Sven-Georg Adenauer – Landrat
- Dirk Horstmann – Geschäftsführer von Deppe/Stücker Landtechnik
- Tobias Kleibaumhüter – LsV
- Ralph Brinkhaus – MdB
- Jörg Düfelsiek – Kreislandwirt
– Mittwoch 10.1.
Mahnwachen mit Schleppern, „Präsenz zeigen“ – aufstellen an Brücken und Straßen
dezentral – organisiert von Landwirten vor Ort
– Donnerstag 11.1 und Freitag 12.01.
Information der Bevölkerung in persönlichen Gesprächen an belebten Stellen (Infostände Wochenmärkte, Supermärkte u.a.) im Kreis mit einigen Schleppern,
dezentral – organisiert von Landwirten vor Ort
– Montag, 15.1. Großdemonstration in Berlin
Anreise per Bus.