Ein Blick auf die botanische Vielfalt Namibias
Eine Reise durch atemberaubende Landschaften und faszinierende Pflanzenwelten
Im Süden von Afrika liegt Namibia, ein Land mit einer bemerkenswerten Pflanzen- und Tierwelt. Von 1884 bis 1915 war das Land deutsche Kolonie und wurde Deutsch-Südwestafrika genannt. Namibia ist fast zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Hat aber nur etwa 2,5 Millionen Einwohner und ist damit eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde.
Man unterscheidet drei Hauptvegetationszonen. Die Wüstengegenden der Namib erstrecken sich 2000 Kilometer entlang der gesamten Westküste und reichen bis zu 150 Kilometer ins Landesinnere. Auf dem kahlen Wüstenboden können ausschließlich die anpassungsfähigsten Pflanzen überleben. Weiter östlich steigt die Namib bis zur Großen Randstufe an. Die Niederschläge werden häufiger, die Anzahl der Pflanzen nimmt zu und in Regenperioden wächst sogar eine dünne Grasdecke. Gut zwei Drittel der Landesfläche machen schließlich die unterschiedlichen Savannenformen aus. Auch die als Wüste benannte Kalahari ist in Wirklichkeit eine Baum- und Strauchsavanne, deren südliche Ausläufer größtenteils von Akazien bewachsen sind.
Imposant sind die Baobab, die Affenbrotbäume. Sie sind die meiste Zeit des Jahres blattlos und werden oft als “umgedrehter Baum” bezeichnet, weil die Äste wie Wurzeln aus dem Boden ragen. Ein einzelner Baum speichert Hunderte von Litern Wasser, die er in der Trockenzeit verbraucht. Baobabs können bis zu 2000 Jahre alt werden. Die Köcherbäume gehören zur Gattung der Aloen und können bis zu 300 Jahre alt werden. Der Name der Bäume leitet sich von den Buschleuten ab, die die Äste benutzten, um sich Köcher herzustellen. Das Holz ist sehr leicht und innen schwammig, so dass sich die Äste leicht aushöhlen lassen. Sie wachsen meist vereinzelt an felsigen Hängen und kommen nur rund um Keetmanshoop als Wald vor.
Sie gehören zu den endemischen Pflanzen, die man außer in Namibia noch in der Provinz Nordkap von Südafrika findet. Geht man durch die Straßen von Swakopmund hört man es schon von weitem schallen: Makalani, Makalani. Gemeint ist damit die Nussfrucht der Makalani Palme, in die kunstvolle Schnitzereien eingeritzt und als Souvenir verkauft werden. Die Palme ist die einzige wildwachsende Fächerpalme in Namibia. Aus den Palmwedeln werden prächtige Körbe hergestellt und die Blätter werden auch zum Abdecken von Häusern genutzt. Streift man durch das Buschwerk der Savanne bleibt man häufig an spitzen Dornen hängen, mal sind sie länger, mal kürzer. In der Regel handelt es sich dann um eine der zahlreichen Akazienarten wie z.B. die Hakendornakazie oder auch den Kameldornbaum.
Eine ganz besondere Pflanze ist die Welwitschie, ein Methusalem der Wüste. Ein einzelnes Exemplar kann Hunderte von Jahren alt werden. Die älteste Pflanze des Landes wird auf ca. 1.500 Jahren geschätzt und ist südlich von Swakopmund zu finden. Die Welwitschie hat nur zwei Blätter. Sie sterben an den Blattenden ab und wachsen vom Inneren her immer wieder nach. Die Welwitschie ist endemisch und kommt nur in der Namibwüste Namibias und des südlichen Angolas vor. Die Besonderheit der Pflanze wird dadurch gewürdigt, dass sie auf dem Wappen Namibias abgebildet ist. Neben diesen beschriebenen Pflanzen gibt es noch so viel mehr in Namibia zu sehen. Im nächsten Blogbeitrag berichte ich über die zahlreichen Tiere des Landes. Bleibt dran!