Es ist kaum zu fassen, 35 Jahre ist es schon her, dass die Mauer an der Deutsch-Deutschen Grenze fiel. Es war der 9. November 1989 und viele von uns werden sich noch genau an diesen Tag erinnern und sofort steigen Bilder auf von Menschen, die sich in den Armen liegen vor Freude.
Fasziniert nahm man auf der ganzen Welt die Bilder wahr, die über die Bildschirme gingen, natürlich auch in Gütersloh. Bereits einen Tag nach dem 9. November begann eine unglaubliche Reisewelle Richtung Westen, die ersten Trabis rollten über die Autobahnen, kamen in OWL an und wurden in Gütersloh gesichtet und begeistert begrüßt.
Der historischen Bedeutung war man sich bewusst, was auch vom damaligen Bürgermeister Karl-Ernst Strothmann geäußert wurde. Rat und Stadt müsse zusammenhalten – und so war es auch. Da war zum einen die Begeisterung, aber es gab auch skeptische Gedanken. Als aber eine wahre Reisewelle Gütersloh erreichte, gab es eine freundliche, gastfreundschaftliche Begrüßung.
Die Gütersloher Stadtoberen organisierten die Auszahlung des Begrüßungsgeldes, das 155 Mark betrug. Anfangs führte es zu einigen Engpässen wegen der großen Nachfrage, aber letzten Endes wurde das Problem bewältigt.
Was auch in Erinnerung geblieben ist, ist die Freude in den Augen derer, die nach langer Zeit endlich ihre Verwandten und Freunde wiedersehen und in die Arme schließen konnten. Jeder, der das erlebte oder beobachten durfte, wurde da emotional. Wenn man sich vorstellt, dass die Fahrt von Dresden nach Gütersloh damals dreimal so lange wie heute dauerte, kann man erahnen, dass den Menschen damals nicht nur Tränen der Freude kamen, sondern auch der Erschöpfung.
Unser kleiner Rückblick weist einfach noch einmal auf die Zeit vor 35 Jahren zurück, als die Trabis und ihre Menschen nach Gütersloh kamen.