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AOK warnt vor Gefahren beim Trampolinspringen im Kreis Gütersloh

Hohes Unfallrisiko bei Kindern. Klare Regeln, damit der Spaßfaktor im Vordergrund steht

Anlässlich des Kindersicherheitstages am 10. Juni weist die AOK NordWest auf die Gefahren für Kinder im Kreis Gütersloh beim Trampolinspringen hin. Hüpfen macht gute Laune und die Kinder können sich dabei auspowern. Doch nicht selten endet der Spaß mit schmerzhaften Folgen. AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner macht auf eine Zunahme der Unfälle aufgrund der wachsenden Beliebtheit dieser Freizeitaktivität aufmerksam. „Trampolinspringen birgt für Kinder neben dem Spaßfaktor leider auch ein erhöhtes Unfallrisiko. Die Gefahr springt immer mit. Zur Sicherheit sollte deshalb immer eine erwachsene Aufsichtsperson dabei sein und wichtige Verhaltensregeln beachtet werden.“

Anlässlich des Kindersicherheitstages am 10. Juni warnt AOK-Spezialist für Bewegung Frank Papesch vor Verletzungs-Risiken beim Trampolinspringen. Zu den häufigsten Verletzungen gehören Knochenbrüche an Sprunggelenken, Oberschenkeln oder Armen, Frakturen entlang der Wirbelsäule oder Schädel-Hirn-Traumata. Foto: AOK/colourbox/hfr.

Wie Flummis fliegen die Kinder mit jedem Sprung durch die Luft, die Haare wehen, im Bauch schlagen Schmetterlinge Purzelbäume. Das Hüpfen ist ein Riesenspaß. „Viele Familien, die bei uns im Kreis Gütersloh einen Garten haben, schaffen sich irgendwann auch ein Trampolin an. Immer mit den besten Absichten, denn schließlich verbindet das Springen auf dem elastischen Untergrund Bewegung und Spaß perfekt miteinander und fördert die motorische Entwicklung von Kindern. Es stärkt die Muskulatur, und fördert die koordinativen Fähigkeiten und Ausdauer – und baut sogar auch Stress ab“, sagt der AOK-Spezialist für Bewegung Frank Papesch.

 

Trotz dieser positiven Effekte springt jedoch immer die Gefahr mit: „Das Trampolin ist ein Sportgerät. Wird es falsch genutzt, steigt leider die Verletzungsgefahr. Zu den häufigsten Verletzungen gehören zum Beispiel Knochenbrüche an Sprunggelenken, Oberschenkeln oder Armen, Frakturen entlang der Wirbelsäule oder Schädel-Hirn-Traumata”, sagt Papesch. Derart schwere Verletzungen machen etwa 28 Prozent der Trampolinunfälle bei Kindern bis 18 Jahre in Deutschland aus. Dies ergab der im Jahr 2021 erschienene Monitor der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Zu den leichteren Verletzungen mit einem Anteil von etwa 72 Prozent gehören vor allem Verstauchungen, Prellungen und leichte Gehirnerschütterungen. Die Unfälle passieren unter anderem, weil oft mehrere Kinder gemeinsam wild durcheinander auf dem Trampolin hüpfen. „Jedes Kind hat einen anderen Sprungrhythmus. Durch die Schwingung des Sprungtuchs werden die Sprünge unkontrollierbar, die Kinder stürzen oder stoßen stark zusammen”, erklärt Papesch.

Trampolinspringen steht bei Kindern im Kreis Gütersloh weiterhin hoch im Kurs. Aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr sollten Kinder allerdings erst mit sechs Jahren springen dürfen. Foto: AOK//colourbox/ hfr.

Aus der Unfallstatistik resultiert somit auch die wichtigste Verhaltensregel: „Es springt immer nur ein Kind auf dem Trampolin. Das gilt für das Trampolin im Garten, in einer Trampolinhalle und auch auf Indoorspielplätzen”, sagt Papesch. Es ist ratsam, dass Kinder im besten Fall erst ab einem Alter von sechs Jahren auf dem Trampolin springen. Tatsächlich sind ausgerechnet die Jüngsten besonders verletzungsgefährdet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in einer Erhebung 2016 feststellte. Demnach ist das Trampolinspringen bei den Drei- bis Sechsjährigen eine der häufigsten Unfallursachen bei der Nutzung eines Sport- oder Freizeitgerätes. „Jüngere Kinder haben noch einen anderen Körperschwerpunkt, der Kopf ist im Verhältnis zum Körper zu groß, sie sind den Kräften, die beim Springen entstehen, noch nicht gewachsen”, erklärt der AOK-Spezialist für Bewegung. „Außerdem sind die Knochen jüngerer Kinder nicht hart genug. Knicken sie um oder stoßen zusammen, können sie sich schneller etwas brechen.”

 

Besonders unfallgefährdet sind die Kleinen, wenn sie zusammen mit älteren Kindern hüpfen. „Die jüngeren Kinder werden durch die Sprungkraft der älteren Kinder unkontrollierbar hoch katapultiert”, so Papesch. Doch auch die älteren Kinder verletzen sich häufig. Bei jeder dritten Verletzung bei Unfällen von elf- bis -13-Jährigen im Zusammenhang mit Sport- und Fitnessgeräten handelt es sich laut RKI um einen Trampolinunfall. Außerdem verletzen sich Mädchen deutlich häufiger beim Trampolinspringen, nur ein Drittel dieser Patienten sind Jungen. Dafür ist bei denen dann eher auch etwas gebrochen. Vermutlich sind Jungen risikobereiter und springen eher intensiver – mit den entsprechenden Folgen.

 

Ein absolutes Tabu auf dem Sprungfeld sind auch Schuhe, Spielsachen, Getränke und Lebensmittel wegen der Verschluckungsgefahr. „Um das Risiko des Umknickens zu minimieren, sollten die Kinder barfuß oder in Socken, am besten mit Anti-Rutsch-Noppen, auf dem Trampolin hüpfen“, empfiehlt Papesch.

 

Die Sicherheit beginnt bereits beim Kauf eines Trampolins. Es sollte unbedingt über ein Sicherheits-Zertifikat (EU-Norm DIN EN 71-14 oder GS-Zeichen) und über ein Sicherheitsnetz verfügen.

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