Fotos und Text: Wolfgang Wotke
203 Länderspiele, 128 Tore:
Der Star-Stürmer Cristiano Ronaldo fällt durch perfekte Freistöße und seine Tore auf. Der polarisierende Portugiese ist mehrfacher Weltfußballer des Jahres und hat alles gewonnen – bis auf den WM-Titel. Jetzt ist er nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 wieder nach Marienfeld zurückgekehrt und wird die portugiesische Nationalmannschaft bei der laufenden Europameisterschaft als Kapitän anführen. Während der EM haben die Portugiesen erneut ihr Quartier in der Hotel Residence Klosterpforte aufschlagen.
»Wir freuen uns riesig darüber und hoffen auf ein neues Fußball-Märchen«, jubeln die Hotel-Chefs Reinhold Frie und Christopher Schemmink. 44 Pflichtspieltore in der abgelaufenen Saison, dazu mit zehn Treffern zweitbester Torschütze der EM-Qualifikation – Zahlen, bei denen eigentlich keinerlei Zweifel an der Qualität eines Spielers aufkommen können. Und doch sind sie im Fall von Cristiano Ronaldo bei dieser Europameisterschaft angebracht. Mindestens eine gewisse Skepsis. Denn wie gut »CR7« wirklich noch ist, hat er schon lange nicht mehr im europäischen Topfußball unter Beweis stellen können.
Portugal ist gegen überschaubar starke Gegner durch die Quali marschiert, hatte mit zehn Siegen in zehn Spielen und 36:2 Toren die beste Bilanz aller Teams. Dazu spielt Ronaldo seit Anfang 2023 in Saudi-Arabien bei Al-Nassr FC. In einer Liga, die zwar mit viel Geld Superstars angelockt hat, aber nach wie vor weit weg von den Topligen ist, in denen er vorher gespielt hatte. Auch der portugiesische Nationaltrainer Roberto Martinez unterstützt seinen Kapitän, als er den EMKader bekanntgab. »Ich denke, dass es besser ist, über seine Statistiken zu sprechen. Ein Spieler, der so viele Tore für seinen Verein erzielt hat, zeigt Kontinuität, die körperliche Fähigkeit, immer fit zu sein, und die Qualität vor dem Tor, die wir wirklich schätzen und brauchen«, sagte der Spanier, der perfekt portugiesisch spricht. Ronaldo und KlosterpfortenBesitzer Reinhold Frie verbindet eine Freundschaft.
Das hat man vor 18 Jahren bereits erkannt, als der junge Ronaldo die Vorzüge des Hotels genießen konnte. Dabei freundete er sich mit Frie an. Oft saßen sie damals zusammen und fachsimpelten über den Fußball. Selbst beim Abschied nach fünf Wochen Marienfeld gab es zwischen den beiden eine herzliche Umarmung. »Ich freue mich riesig, ihn wieder zu sehen. Vor allem deshalb, weil er sicherlich zum letzten Mal das Trikot der Portugiesen tragen wird«, erzählt der Hotelboss. Schließlich habe seine Karriere bei der WM 2006 richtig angefangen. »Und jetzt endet sie bei uns.«
3X WELTFUSSBALLER • 4X UEFA EUROPAS FUSSBALLER DES JAHRES • 5X GEWINNER BALLON D’OR • 13X FUSSBALLER DES JAHRES • 20X TORSCHÜTZENKÖNIG