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Historische Friedhöfe und Keller beim Tag des offenen Denkmals

Mehr als 20 Stationen öffnen am 8. September ihre Türen

Gütersloh (gpr). Auch in diesem Jahr präsentieren sich mehr als 20 historische Gebäude und Anlagen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Das Motto in diesem Jahr lautet „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Zwei besondere Anlagen bieten in diesem Jahr den Besuchern eine seltene Gelegenheit zur Besichtigung. Normalerweise nicht zugänglich ist der Jüdische Friedhof in der Böhmerstraße, der im Jahre 1988 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Der Friedhof ist eins der letzten Zeugnisse der jüdischen Gemeinde in Gütersloh. Früher auf freiem Feld zu finden, liegt er heute versteckt und von Wohnhäusern umgeben. Bereits seit 1565 lebten Juden in Gütersloh, namentlich nachweisbar sind sie hier seit 1671. Wer Interesse hat, den Jüdischen Friedhof zu besichtigen, sollte sich um 14.30 Uhr am Synagogengedenkstein am Stiftischen Gymnasium einfinden. Von dort aus führt die Leiterin des Stadtarchivs, Julia Kuklik, die Gruppe zum Friedhof. Auf dem Weg dorthin gibt er zahlreiche Informationen und Geschichten zu Gütersloh im Dritten Reich. Männliche Teilnehmer werden dringend gebeten, zur Besichtigung des Friedhofs eine Kopfbedeckung zu tragen.

BU 1: Fertig gestellt und das erste Mal für die Öffentlichkeit zugänglich: Die Villa am Stadtpark; Neuenkirchener Straße 15.

Und noch ein weiterer geschichtsträchtiger Friedhof steht an dem Sonntag auf dem Programm: der Anstaltsfriedhof der Gütersloher LWL Klinik in der Buxelstraße. Dieser Friedhof, der 1919 von dem damaligen Gärtnermeister Fritz Blank angelegt wurde, als er aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte, besteht aus drei Bereichen: dem Patienten- und Soldatenfriedhof, sowie dem Angestelltenfriedhof. In dem unteren ebenerdigen Bereich befindet sich der Soldaten- und Patientenfriedhof, deren Strukturen sehr ähnlich sind. Die Soldatengräber stammen aus der Lazarettzeit der Anstalt aus dem ersten und zweiten Weltkrieg. Im hügeligen Bereich der Anlage liegt der Angestelltenfriedhof, der 1913 erstmals verzeichnet wurde. Er liegt auf einer Sanddüne und zeigt Einflüsse englischer Parkstruktur. Im Jahr 2017 wurde auf dem Friedhofsgelände eine Gedenkstätte angelegt, die an die im Zweiten Weltkrieg ermordeten 1017 Patientinnen und Patienten erinnern soll. Um 10 und 13 Uhr führt David Schulte-Döinghaus über den Friedhof. Treffpunkt ist jeweils an der Kreuzkirche auf dem Klinikgelände.

BU 2: Villa Schlüter ist jetzt zum zweiten Mal beim Tag des offenen Denkmals dabei. Seit 2023 hat sich im Inneren einiges getan.

An anderen Stationen des Denkmaltages ist Vielfalt geboten. Bei Mühlenstroth stehen wieder Fahrten mit der legendären Dampfkleinbahn auf dem Programm. Weitere „Klassiker“ sind die Führungen, Ausstellungen und Aktionen in Stadtmuseum und Veerhoffhaus. In den Ortsteilen Isselhorst und Avenwedde sind die Gaststätte „Zur Linde“ mit dem Feuerwehrmuseum, das Elmendorfer Faß, die Holtkämperei oder das Bürgerhaus Avenwedde mit unterschiedlichen Angeboten traditionelle Teilnehmende des Denkmalstags. Das erste Mal ist in diesem Jahr die gerade neu eröffnete Gaststätte Purino (ehemals Upmann) mit von der Partie. Ebenfalls Premiere hat die Villa am Stadtpark an der Neuenkirchener Straße 15. In einem herrschaftlichen Wohnhaus von 1910, erbaut nach Plänen des Gütersloher Architekten Fritz Viemann für den Kaufmann Wilhelm Riese, befindet sich nach umfassender Sanierung ein Ort zum Wohlfühlen. Ansprechende, lichtdurchflutete Appartements wurden in dem schmucken Anwesen direkt an der Dalke eingerichtet. Auch die Villa Schlüter aus dem Dreikaiserjahr (Unter den Ulmen 6) öffnet das zweite Mal die Türen, um den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, den repräsentativen Architekturstil zur Zeit des Kaisers Wilhelm II., sowie die aufwändigen Mosaikfliesen zu bestaunen.

Das Feuerwehrmuseum

Ein besonderes Highlight ist der Keller des Fachwerkhauses Am Alten Kirchplatz 11. Hier wurden bei Renovierungsarbeiten die ältesten Bauspuren in Gütersloh aus dem 11. und 12. Jahrhundert entdeckt. Stadtführerin Brunhilde Kohls führt die Interessierten in Gruppen um 11 und 12 Uhr in den Keller. Treffpunkt ist jeweils vor dem Haus.

Das Feuerwehrmuseum und das Elmendörfer Fass in Isselhorst sind jedes Jahr wieder ein beliebtes Ziel.

Alle beteiligten Stationen und alle Aktionen rund um den 8. September hat die Zentrale Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Gütersloh in einer kleinen Broschüre zusammengefasst. Die Broschüre gibt es ab Anfang September im Rathaus, bei der Gütersloh Marketing und an den teilnehmenden Denkmälern.

Mühlenstroth Kleindampfbahn.

Das komplette Programm ist auch im Internet unter www.denkmal.guetersloh.de zu finden.

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