Der städtische Arbeitskreis „Biologische Vielfalt in Gütersloh“ ist im November zu seiner mittlerweile vierten Sitzung zusammengekommen. Unter der Leitung von Dr. Ulrich Zumkier, Leiter des städtischen Fachbereichs Umweltschutz, tauschten sich Vertreter aus Ehrenamt, Institutionen, Vereinen und Behörden über aktuelle Projekte und zukünftige Vorhaben aus. Albrecht Pförtner, Dezernent für die Bereiche Bauen, Mobilität und Umwelt, eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Herausforderungen der letzten Jahre, insbesondere durch die Corona-Pandemie und personelle Wechsel. „Ehrenamt im Artenschutz ist unverzichtbar“, so Pförtner. „Daher müssen wir alle noch stärker zusammenarbeiten, um uns gegenseitig zu unterstützen und von der Expertise jedes einzelnen zu profitieren.“
Dabei können sich die bisherigen Erfolge bereits sehen lassen: Rund 30 Projekte wurden seit 2019 vom Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh umgesetzt oder befinden sich noch in Bearbeitung. Schwerpunkte liegen auf der Erfassung naturschutzrelevanter Arten, Artenschutzmaßnahmen für Gebäudebrüter, Amphibien und Wasservögel sowie auf Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Für 2025 sind weitere Maßnahmen geplant. In den anschließenden Vorträgen zeigten die Teilnehmenden, wie aktiv der Naturschutz in Gütersloh ist: Dieter Schluckebier beispielsweise berichtete von der Arbeit der AG Stadtteilgestalten Avenwedde Bahnhof, darunter angelegte Blühwiesen, bepflanzte Kreisverkehrsflächen und ein Dorfspaziergang, in dem insektenfreundliche Gartengestaltungen begutachtet wurden. Anette Klee präsentierte ihre insektenfreundliche Gartengestaltung und eine Vortragsreihe zu diesem Thema. Dr. Gunnar Waesch stellte das Projekt „Unser Friedhof lebt“ des Evangelischen Kirchenkreises vor, in dem zwischen 2018 und 2021 der städtische Friedhof insektenfreundlich umgestaltet wurde. Meinolf Ottensmann von der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld e. V. berichtete über das „Kiebitznotfallprogramm“. Dirk Buddenberg, Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen, sprach über den Balanceakt zwischen Nutzungsansprüchen, Verkehrssicherung, ökologischer Pflege und Kosten. Lars Riewenherm, Biodiversitätsberater der Landwirtschaftskammer, informierte über Beratungsangebote zur Biodiversität und Neuerungen im Ökolandbau für das kommende Jahr.
Das Treffen unterstrich die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements. Viele Erfolge im Naturschutz wären ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen nicht möglich. Für das kommende Jahr plant der Arbeitskreis ein erneutes Treffen, um die Zusammenarbeit weiter zu stärken und den Schutz der biologischen Vielfalt in Gütersloh weiter voranzutreiben.