Gütersloh (gpr). Über 8.000 Zigarettenkippen in nur anderthalb Stunden: Dieses beeindruckende und gleichzeitig alarmierende Ergebnis haben zehn engagierte Bürgerinnen und Bürger bei einer Sammelaktion in der Gütersloher Innenstadt erzielt, zu der Marion Grages und Marla Rovers vom Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh aufgerufen hatten. Trotz eisiger Temperaturen folgten die Teilnehmenden dem Aufruf, um ein sichtbares Zeichen gegen die Vermüllung durch Zigarettenstummel zu setzen.
Das Problem mit Zigarettenstummeln: In Deutschland werden jährlich etwa 100 Milliarden Zigaretten geraucht. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen etwa zwei Drittel aller gerauchten Zigaretten auf dem Boden. Besonders besorgniserregend: Die Filter bestehen aus langlebigem Kunststoff, der nicht nur die Umwelt belastet, sondern auch Schadstoffe in die Natur abgibt – laut WHO bis zu 7.000 verschiedene Chemikalien. Eine einzige Zigarettenkippe kann bis zu 1.000 Liter Wasser verschmutzen. Die Schadstoffe der Kippen werden durch den Regen gelöst und gelangen so ins Grundwasser. Das Nervengift Nikotin gefährdet bereits in geringer Dosis Fische, Tiere und sogar Kinder. „Vielen Rauchenden ist nicht bewusst, dass Kippen eine der häufigsten Ursachen für Vergiftungen im Kleinkindalter sind“, erklärt Marion Grages.
Die Sammelaktion diente daher nicht nur der Reinigung, sondern auch der Aufklärung. Neben Flyern verteilten die Abfallberaterinnen kostenlose Taschenaschenbecher an Passanten, die diese erfreut entgegennahmen. „Mehrere Raucher fanden die Idee so gut, dass sie die Taschenaschenbecher in ihrem Freundeskreis verteilen wollten“, so Marla Rovers. Die kleinen Döschen sollen Rauchende motivieren, ihre Zigarettenstummel umweltgerecht zu entsorgen. Die Aktion weckte Aufmerksamkeit: Ein Kamerateam begleitete die Sammelnden und die Ergebnisse wurden am Donnerstagabend (21. November) noch im Fernsehen sowie den Sendernachrichten präsentiert.