Gütersloh (gpr). Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem es nicht um Profit geht, sondern um Partnerschaften. Wo keine Preisschilder an den Ständen hängen, sondern Ideen, Engagement und Tatkraft die Währung sind. Am Donnerstag, 21. November, verwandelte sich die IMA Innovationsmanufaktur Gütersloh in genau solch einen Ort. Der Marktplatz „Gute Geschäfte“ brachte Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zusammen – nicht, um zu handeln, sondern um zu helfen. Hier wurden keine Rechnungen geschrieben, sondern gemeinsam zwischen den Unternehmen und Organisationen Projekte geschmiedet, die das Gemeinwohl stärken. Ein lebendiger Beweis dafür, dass wahre Innovation entsteht, wenn man gibt, ohne zu nehmen. So ging es weniger um Verträge und mehr um Vertrauen, weniger um Zahlen und mehr um Zukunft. Und damit eröffnete sich ein Raum, in dem Visionen Realität werden – durch die Kraft der Zusammenarbeit.
Die Schirmherrin und Altbürgermeisterin Maria Unger eröffnete die Veranstaltung mit einer inspirierenden Ansprache. Sie betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für Gütersloh und verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahre. In einem Zitat aus einer früheren Veranstaltung unterstrich sie die Wichtigkeit solcher Initiativen für die Stadtgemeinschaft.
Die Resonanz war beeindruckend: 17 Vereine und 15 Unternehmen nahmen teil. „Bei uns geht es üblicherweise um wirtschaftliche und technologische Entwicklungen in der Region“, so Jörg Rodehutskors, Geschäftsführer der IMA. „Die ‚Guten Geschäfte‘ sind eine schöne Gelegenheit, die IMA aus einem anderen, nämlich dem gesellschaftlichen Blickwinkel kennenzulernen”, hob er hervor. „Mit dem Marktplatz ‚Gute Geschäfte‘ setzt Gütersloh ein starkes Zeichen für bürgerschaftliches Engagement und unternehmerische Verantwortung, was beides hoffentlich auch in Zukunft weiter wachsen wird“, betont Elke Pauly-Teismann, Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Gütersloh. Das Herzstück der Veranstaltung bildete ein 1,5-stündiges Speeddating, bei dem Unternehmen und Vereine konkrete Kooperationsmöglichkeiten ausloten konnten.
Am Ende des Abends wurden „notariell“ 20 Vereinbarungen besiegelt – ein großartiges Ergebnis. Beispiele für die getroffenen „Guten Geschäfte“ sind eine lokale Tischlerei, die ihre Auszubildenden für einen „Social Day“ zur Gütersloher Tafel entsendet, Schülerinnen sowie Schüler besuchen den Handwerksbetrieb (mit Blick darauf, darunter zukünftige Azubis zu gewinnen) im Gegenzug kommen Fachleute in die Schule, um bei einem Technik-Projekt die Schülerschaft zu unterstützen oder um einen Vortrag zu halten. Ein Tonstudio komponiert für das Jubiläum eines Sportvereins eine Hymne. Im Gegenzug vermittelt der Sportverein Musiker an das Studio. Die Mitglieder einer Partei werden beim Frühjahrsputz / Staubputzen in der Stadtbibliothek helfen und bekommen im Gegenzug Räumlichkeiten für Veranstaltungen gestellt u.v.m.
Bei einem anschließenden Imbiss nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für weitere intensive Gespräche und Netzwerken. Die durchweg positive und entspannte Atmosphäre trug zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Der Marktplatz „Gute Geschäfte“ soll künftig alle zwei Jahre stattfinden und sich als feste Größe im Kalender von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen in Gütersloh etablieren. Die Veranstaltung unterstreicht einmal mehr, wie wertvoll die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft sein kann. Durch den Austausch von Ressourcen, Kompetenzen und Dienstleistungen entstehen innovative Projekte, die weit über eine reine Geldspende hinausgehen und einen nachhaltigen Mehrwert für das Gemeinwesen schaffen.