Wir sind CarlMakesMedia
a

Sanierte Behindertentoilette im Gütersloher Rathaus ab sofort nutzbar

WC bietet Pflegemöglichkeit im Liegen und neues Notrufsystem mit Rücksprechfunktion zur Feuerwehrleitstelle

Gütersloh (gpr). Die Behindertentoilette im Gütersloher Rathaus ist runderneuert worden und bietet Nutzenden nun zusätzliche Funktionen. Im Zuge der umfangreichen Sanierungen der Toilettenanlagen im Rathaus I ist auch die Behindertentoilette im Erdgeschoss erstellt worden. Die nach DIN-Norm für barrierefreies Bauen entworfene Toilette ist ab sofort für alle zugänglich, die einen Euroschlüssel besitzen. Berechtigte Personen erhalten diesen speziellen Schlüssel auf Antrag im Bürgerbüro. „Bei den Umbauarbeiten wurde auf Initiative des Gütersloher Behindertenbeirats eine besondere Liege montiert“, so Thorsten Merschmann, Leiter des zuständigen Fachbereichs Technisches Gebäudemanagement. „Damit ist das WC die erste städtische Behindertentoilette mit der Möglichkeit, auch Jugendliche und Erwachsene im Liegen zu pflegen.“ Annette Runte, Vorsitzende des Behindertenbeirats, betont die Notwendigkeit dieser Maßnahme: „Uns war es wichtig, dass auf dieser Seite des Stadtgebiets eine zu jeder Zeit zugängliche, barrierefreie und rollstuhlgerechte Toilette entsteht.

BU Gruppenfoto innen: Inspizierten das neu eröffnete Behinderten-WC am Rathaus: (v.l.) Max Niermann (Fachbereich Technisches Gebäudemanagement), Thorsten Merschmann (Leiter Fachbereich Technisches Gebäudemanagement), Annette Runte (Vorsitzende Behindertenbeirat) und Andreas Mehling (Fachbereich Technisches Gebäudemanagement). Foto: Stadt Gütersloh

Durch die Pflegeliege können auch Menschen mit mehrfacher Behinderung und schwerer Pflegebedürftigkeit mit in die Stadt oder länger an Veranstaltungen im Stadtzentrum teilnehmen.“ Max Niermann, der die Sanierungsarbeiten für das Technische Gebäudemanagement maßgeblich begleitet hat, erklärt: „Um beim Umbau die Bedürfnisse der Betroffenen miteinzubeziehen, standen wir während des gesamten Prozesses in engem Austausch mit dem Behindertenbeirat.“

BU Toilette Innenraum ganz: Das neue Behinderten-WC am Rathaus bietet nicht nur eine Pflegeliege für Jugendliche und Erwachsene, sondern ist auch an das neue Notrufsystem mit Rücksprechfunktion zur Feuerwehrleitstelle angeschlossen. So können gezielt Fahrzeuge und Rettungskräfte geschickt werden. Foto: Stadt Gütersloh

Eine weitere Besonderheit bei derzeit vier der insgesamt sechs städtischen Behindertentoiletten ist das installierte Notrufsystem mit Rücksprechfunktion zur Feuerwehrleitstelle, die rund um die Uhr besetzt und verbunden ist. So kann die Feuerwehrleitstelle zunächst mit dem Betroffenen sprechen und den Grund des Notrufs erfragen. Das neue Notrufsystem mit Rücksprechfunktion macht es möglich, dass die Feuerwehr nicht mehr wie bislang bei Notrufen von Behindertentoiletten mit mehreren Kräften und Fahrzeugen ausrücken muss. Mit dem neuen System können stattdessen gezielt Fahrzeuge und Rettungskräfte geschickt werden, je nach Notlage. Andreas Mehling vom Technischen Gebäudemanagement, der das Notrufsystem realisiert hat, erklärt: „Im Umkreis von etwa hundert Kilometern sind wir die ersten mit einer derartigen Notrufanlage, da ein technisch ausgeklügeltes System dahintersteckt, das es so nicht von der Stange zu kaufen gibt.

BU Liege: Bei den Umbauarbeiten wurde auf Initiative des Gütersloher Behindertenbeirats eine Liege montiert, auf der Jugendliche und Erwachsene gepflegt werden können. Foto: Stadt Gütersloh

Bei der Umsetzung mussten wir Aspekte wie Hygiene, Vandalismus und Verständlichkeit beachten – zum Beispiel sollen auch Atemgeräusche hörbar sein, wenn die Person in Not nicht mehr in der Lage ist, zu sprechen.“ Auch die anderen beiden Behinderten-WCs (Haller Straße 104 und Spiekergasse) werden im Laufe des Jahres mit der Feuerwehrleitstelle verbunden. Der Behindertenbeirat freut sich sehr über die Fertigstellung der Behinderten-Toilette im Rathaus inklusive Liege und neuem Notrufsystem, das nicht nur für den gezielten Einsatz der Rettungskräfte einen Vorteil bietet, wie Annette Runte weiß: „Die Person in Not kann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in Kontakt mit der Feuerwache bleiben – das kann für die hilfsbedürftige Person sehr beruhigend sein.“ Die Stadt weißt darauf hin, dass bei einem missbräuchlich genutzten Notruf der Einsatz in Rechnung gestellt wird.

Gruppenfoto außen: Das sanierte Behinderten-WC befindet sich links vom Besuchereingang des Rathauses und ist von außen mit einem Euroschlüssel zugänglich. Thorsten Merschmann (Leiter Fachbereich Technisches Gebäudemanagement), Max Niermann (Fachbereich Technisches Gebäudemanagement), Annette Runte (Vorsitzende Behindertenbeirat) und Andreas Mehling (Fachbereich Technisches Gebäudemanagement) (v.l.) standen während des gesamten Prozesses in engem Austausch, um beim Umbau die Bedürfnisse der Betroffenen miteinzubeziehen. Foto: Stadt Gütersloh

An folgenden Orten finden Gütersloherinnen und Gütersloher nun städtische Behindertentoiletten:

 

  • Rathaus (rollstuhlgerecht, mit Euroschlüssel zugänglich, mit Liege für die Pflege von Menschen mit mehrfacher Behinderung und schwerer Pflegebedürftigkeit)
  • Spiekergasse (rollstuhlgerecht, mit Euroschlüssel oder bei Geldeinwurf zugänglich, mit Babywickeltisch)
  • Kaiserstraße im Zugang zur Tiefgarage (mit Euroschlüssel zugänglich, barrierefrei, nicht rollstuhlgerecht)
  • Willy-Brand-Platz (mit Euroschlüssel oder nach Geldeinwurf zugänglich, rollstuhlgerecht)
  • Feuerwache (mit Euroschlüssel zugänglich, rollstuhlgerecht)
  • Haller Straße 104

Weitere Infos

Mehr News lesen

Workshop zur Neuausrichtung der Weberei: Anmeldeschluss rückt näher

Social Media

Gütersloh. Soziale Medien und Smartphones bieten zahlreiche Möglichkeiten, mit Familie und Freunden in Kontakt zu...

mehr lesen