Gütersloh (gpr). Am Samstag, 12. August, findet in Gütersloh der erste Inklusive Sporttag statt, der Menschen mit und ohne Behinderung, Groß und Klein, Alt und Jung zusammenbringt. Unter dem Motto „Sport und Spiel für alle“ wird von 10 bis 15 Uhr auf dem Gelände des SV Spexard ein breites Spektrum an sportlichen und spielerischen Aktivitäten angeboten, um Barrieren abzubauen und das Bewusstsein für Inklusion zu erhöhen. Und wer sich nach all der Bewegung stärken möchte, bekommt vor Ort auch dazu genügend Möglichkeiten.
Der Besuch der estnischen Mannschaft in Gütersloh im Rahmen des Host-Town-Programms zu den Special Olympics World Games Mitte Juni hat seine Spuren hinterlassen. „Wir wollten, dass dieser Besuch nachhaltig wirkt und Inklusion im Sport bei uns in der Stadt sichtbarer wird“, so Sportdezernent Henning Matthes. „Deshalb lag die Idee des Inklusiven Sporttags nahe. Durch das gemeinsame Sporttreiben können Vorurteile abgebaut und das Bewusstsein für Inklusion gestärkt werden.“ Der Tag wird von der Stadt Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem SV Spexard und vielen weiteren Sportvereinen und Organisationen für Menschen mit Behinderung organisiert. Das Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren, sich auszutauschen und gemeinsam Sport zu treiben.
Seit Jahresbeginn trifft sich das neue Netzwerk „Sport und Inklusion in Gütersloh“ unter der Federführung des Fachbereichs Sport der Stadt Gütersloh mit Akteuren aus Vereinen, Verbänden, Einrichtungen, Behindertenbeirat und anderen, um die Idee des Inklusiven Sporttags zu realisieren. Das Ergebnis: ein buntes und vielfältiges sportliches Programm für Besucher jeden Alters und jeder Konstitution, für die ganze Familie, kurz für alle Interessierten, ob mit oder ohne Handicap. Am Samstag, 12. August, werden ab 10 Uhr an unterschiedlichen Orten auf dem Gelände und in den Sporthallen des SV Spexard an der Bruder-Konrad-Straße ganz unterschiedliche Bewegungsangebote gemacht. Dabei steht nicht der Wettbewerb im Vordergrund, sondern der Spaß am Spiel und die Förderung des Zusammenseins. Der SV Spexard präsentiert Trainingseinheiten in den Mannschaftssportarten Volleyball und Handball, Arminia Bielefeld kommt mit 16 Rollstühlen und gibt Einblicke in den Rollstuhlfußball, der Fachbereich Jugend der Stadt Gütersloh bringt einen mobilen Streetsoccer-Käfig mit. Der GTV zeigt alles rund um die Themen Basketball und Tischtennis – inklusive Ballmaschine – und Boule, Boccia und Bosseln werden vom TuS Friedrichsdorf, vom SV Avenwedde und vom Gesundheits- und Rehabilitationssportverein angeboten. Der CVJM Gütersloh lädt zu Spielen wie Disc-Golf, Wikinger-Schach und Medizinballweitwurf ein. Darüber hinaus wird es auch wettbewerbsfreie Angebote der Special Olympics geben, dazu zählen etwa Sport-Uno, Riesen-Memory, Tiergeräusche-Raten, Insel-Hopping und noch vieles mehr.
Besucherinnen und Besucher können außerdem ein Stück weit selbst erfahren, wie es ist, mit einer Behinderung zu leben. Beispielsweise wird mit einer speziellen Brille eine Sehbehinderung imitiert oder eine Hörbehinderung nachgeahmt, und auch Rollstühle können getestet werden. Neben den sportlichen Aktivitäten gibt es einen Stand vom Behindertenbeirat, der dort über Finanzierungsmöglichkeiten im inklusiven Sport informiert. Vertreterinnen und Vertreter vom Wertkreis und von der Lebenshilfe stehen für Fragen zur Verfügung und geben Einblicke in ihre Arbeit, etwa mit den eigenen Sportmannschaften. „Die gesamte Projektgruppe hofft sehr, dass dieses neue Angebot in der Stadt gut angenommen wird und möglichst viele Menschen vorbeikommen, um sich auszuprobieren und Spaß zu haben“, wünscht sich der Leiter des Fachbereichs Sport Heiko Gottwald. Er hofft, dass es in Zukunft immer mehr inklusive Sportangebote in Gütersloh gibt. „Die Informationen dazu wollen wir alle zusammenführen und auf der städtischen Internetseite bündeln, damit sie auf einen Blick immer für Interessierte zu finden sind.“ Und natürlich ist die regelmäßige Fortführung des Inklusiven Sporttags ein weiteres Ziel, das die Stadt verfolgt.