Rietberg. Bei der Suche nach Unterkünften für Geflüchtete bekommt die Stadt Rietberg jetzt Unterstützung von der Volksbank Delbrück-Rietberg. Das Geldinstitut hat sich bereiterklärt, das alte Kolpinghaus in Neuenkirchen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Es ist im Besitz der Volksbank, befindet sich direkt neben der Rietberger Hauptstelle an der Gütersloher Straße und steht aktuell leer.
„Wir möchten gerne dazu beitragen, dass die Stadt so lange wie möglich auf die Nutzung weiterer Sporthallen verzichten kann. Denn das kommt indirekt auch unseren Kunden und Mitgliedern zugute“, sagt Wolfgang Hillemeier, Co-Vorstandsvorsitzender. „Wir betrachten das als unsere gesellschaftliche Verpflichtung“, ergänzt Bankvorstand Lothar Wille. Bei einem Termin vor Ort gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Sunder machen beide Volksbank-Chefs einen Rundgang durch das bereits leergeräumte Gebäude. Im ehemaligen Saal, wo in der Vergangenheit unter anderem die Karnevalssitzungen der Kolpingkarnevalsgesellschaft Neuenkirchen (KKGN) über die Bühne gegangen sind, erfolgen in etliche Umbauarbeiten. Mit Holzwänden wird die große Fläche in mehrere Parzellen geteilt, damit ansatzweise so etwas wie Privatsphäre geschaffen werden kann. Im vorderen Bereich (früher der Gastraum) werden Kochmöglichkeiten entstehen. Insgesamt bietet das Haus 700 Quadratmeter Fläche. Weil es zwar Toiletten, aber keine Duschräume im Gebäude gibt, lässt die Stadt Rietberg hinter dem Haus zwei Duschcontainer aufstellen. Bis zu 60 Menschen sollen in dem Gebäude in Neuenkirchen eine Bleibe finden. Wahrscheinlich wird es Ende Dezember/Anfang Januar bezugsfertig sein.
Bürgermeister Andreas Sunder ist der Volksbank sehr dankbar für die Möglichkeit, das Kolpinghaus zu mieten. „Das ist alles andere als selbstverständlich und ich freue mich über dieses Angebot. Das zeigt einmal mehr, wie sehr die Volksbank hier vor Ort Verantwortung übernimmt. Ich bin sehr froh darüber.“ Ursprünglich war es der Plan der Volksbank, das alte Kolpinghaus abzureißen und weitere Büroräume zu schaffen. Dieses Vorhaben ist zunächst zurückgestellt worden, erklärt der Co-Vorsitzende Wolfgang Hillemeier: „Wir haben gerade eine Fusion mit der Volksbank Delbrück-Hövelhof erfolgreich umgesetzt. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter inzwischen im Homeoffice arbeiten, so dass der Bedarf an zusätzlichen Büroräumen aktuell nicht akut ist.“