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Berufsschüler aus der Landwirtschaft im Einsatz für den Naturschutz

Auszubildende des Wilhelm-Normann Berufskollegs setzen sich aktiv für Natur-, Klima- und Artenschutz ein: Gemeinsamer Einsatz für nachhaltige Maßnahmen auf regionalen Höfen in OWL

OWL / WLV (Stotter und Mettenbrink) Am Freitag (19.01.) machten sich 51 landwirtschaftliche Auszubildende des Wilhelm-Normann Berufskollegs auf, um auf einigen ihrer Lehrbetriebe bzw. auf den elterlichen Betrieben Maßnahmen umzusetzen, die dem Natur-, Klima- und Artenschutz zugutekommen.

in Bielefeld, bei Familie Krull OWL / WLV

Die Schüler verteilten sich dazu auf sieben Höfe in den Kreisen Lippe, Minden-Lübbecke, Herford und der Stadt Bielefeld. Auf ihrem Programm standen beispielsweise die Heckenpflege, das Anpflanzen von Obstbäumen überwiegend alter Sorten, die Pflege von Kopfweiden oder der Bau eines Insektenhotels. Angestoßen hat die Aktion Michael Stotter von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. Anfallende Materialkosten wurden durch die Stiftung des Landwirtschaftsverlages Münster übernommen.

Auf Hof Strenger in Herford, Schwarzenmoor OWL / WLV

Den Azubis erwartete ein frostiger und sonniger Tag, der in Abhängigkeit der geplanten Maßnahmen Vor- als auch Nachteile mit sich brachte. Der gefrorene Boden kam den geplanten Obstbaum-Pflanzungen ungelegen, sodass die Pflanzung von insgesamt 56 Obstbäumen nicht aufgehoben, aber aufgeschoben wurde. Dafür begünstigte der Frost die Befahrbarkeit der Acker- und Grünlandflächen, sodass sich umso mehr der Hecken- und Kopfweidenpflege gewidmet wurde.

Auf Hof Strenger in Herford, Schwarzenmoor OWL / WLV

Im Kreis Herford fanden sich die Gruppen u.a. auf dem Hof Wittland ein. Ursprünglich sollten neue Obstbäume gepflanzt werden, was jedoch aufgrund des gefrorenen Bodens nicht möglich war. Das Alternativprogramm hieß: Futterstationen für Vögel kreieren. Bei der Lippe Agrar in Rödinghausen wurden Kopfweiden gepflegt und Gehölze entlang eines Teiches heruntergeschnitten. Auf dem Hof Strenger wurde eine lichte Hecke auf den Stock gesetzt. Die abgesägten Sträucher wurden locker auf die Schnittstellen der Stämme geschichtet, damit die Deckungsfunktion der Hecke auch unmittelbar nach dem Schnitt für Wildtiere erhalten bleibt und das Totholz Insektenarten einen Lebensraum bietet.

Auf Hof Strenger in Herford, Schwarzenmoor OWL / WLV

In Bielefeld wurde eine Neuanpflanzung freigeschnitten, da Brombeere und Birkenaufschlag die vor einigen Jahren auf einer Kalamitätsfläche angepflanzten Eichen und Buchen überwachsen haben. Das anfallende Astmaterial wurde am Rand der Aufforstung als eine Art Benjeshecke aufgeschichtet. Auf dem Biohof Bobbert in Bielefeld wurde ebenfalls Heckenpflege betrieben.

in Rahden bei Familie Stickan OWL / WLV

Im Kreis Lippe in Lemgo auf dem Hof Hanken bauten die Schülerinnen und Schüler ein Insektenhotel im XXL-Format, das nun zahlreichen Wildbienenarten Raum für den Bau ihrer Brutzellen bietet. Im Frühjahr wird die Aussaat heimischer Wildkräuter stattfinden, um den Wildbienen auch den notwendigen Pollen und Nektar bereitzustellen.

Insektenhotel in Lemgo auf dem Hof Hanken OWL / WLV

In Rahden auf dem Hof Stickan wurde ein Feldgehölz zurückgeschnitten und Totholzbereiche aufgeschichtet.

Bei Lippe-Agrar in Rödinghausen OWL / WLV

Auf dem Hof Voß Krüger war ursprünglich ebenfalls die Pflanzung von Obstbaum-Hochstämmen geplant. Der Wintereinbruch sorgte jedoch auch hier dafür, dass diese Aktion verschoben wurde. Die Schüler und Schülerinnen schlossen sich anderen Gruppen an.

Auf Hof Wittland mit Lara Rettig aus Gütersloh, Johanna Wächter aus Leopoldshöhe und Wiebke Wittland OWL / WLV

Charakteristische Landschaftselemente wie Hecken und Kopfbäume sind jeweils auf eine wiederkehrende Pflege angewiesen, um ihre ökologische Wirksamkeit aufrechtzuerhalten. Streuobstwiesen sind auf regelmäßige Ergänzungspflanzungen angewiesen, da die meisten Obstbäume nicht viel älter als 100 Jahre alt werden. Ein Erhalt dieser hofbildprägenden Streuobstwiesen ist auf den Ersatz ausgefallener Bäume angewiesen.

Der tatkräftige Einsatz der Azubis war ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der ökologischen Wertigkeit unserer Region.

 

 

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