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Das Land NRW will die Kliniklandschaft neu ordnen

Das Klinikum Gütersloh steht hinter der Reform

NRW-Gesundheitsminister Josef Laumann hat die Karten seiner Reform offengelegt. Im Zuge seiner Krankenhausreform hat er die Versorgungsaufträge für die Krankenhäuser neu verteilt. Am Montag hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) seine Pläne öffentlich gemacht.

„Wir sind sehr zufrieden, was die Vergabe der Leistungsgruppen angeht und sehen uns dadurch in der Qualität unserer Arbeit durch das MAGS bestätigt“, sagt Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikum Gütersloh. „Es ist absolut richtig, dass Patientinnen und Patienten dort behandelt werden, wo die Strukturen und die Expertise für eine optimale Versorgung gegeben sind, deshalb stehen wir grundsätzlich hinter der aktuellen Krankenhausplanung.“
Das Ziel von NRW-Gesundheitsminister Laumann: Behandlungen sollen dort gemacht werden, wo die entsprechende Fachkenntnis, Routine und Ausstattung dafür vorhanden ist.
Grundlage für die Frage, ob ein Krankenhaus eine Behandlung weiter anbieten darf, ist zum einen, ob das Krankenhaus über eine entsprechende Erfahrung verfügt, also eine Mindestzahl an Patienten behandelt. Außerdem setzt die Planung darauf, dass verwandte Leistungsgruppen erbracht werden. Das heißt konkret, dass ein Krankenhaus die Behandlung ganzheitlich denkt und bei der Behandlung von Krebserkrankungen beispielsweise auch eine Strahlentherapie, eine Palliativstation und regelmäßige Zertifizierungen nach den hohen Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft vorhanden sind. Weitere Kriterien sind, dass die technische Ausstattung vorhanden ist, es genügend gut ausgebildete Fachärzte gibt und die Abläufe und Prozesse für die Behandlung gut organisiert sind.

Maud Beste – Klinikum Gütersloh Chefin

Das Klinikum Gütersloh hat anhand dieser Qualitätskriterien in zahlreichen Bereichen Versorgungsaufträge zugeordnet bekommen. Im Einzelnen sind das:

  • Allgemeine Innere Medizin
  • Allgemeine Chirurgie
  • Intensivmedizin (hochkomplex)
  • die Leistungsgruppe Leukämie- und Lymphome: Das MAGS schreibt hierzu: „Vor dem Hintergrund der Schwere der Erkrankung soll es zu einer Konzentration auf Versorger mit hoher Strukturqualität und Expertise kommen.“
  • die Leistungsgruppe komplexe Gastroenterologie
  • die Leistungsgruppe Komplexe Pneumologie
  • im Bereich der Kardiologie die Leistungsgruppen Ablation und interventionelle Kardiologie sowie Kardiale Devices
  • im Bereich der Gefäßchirurgie die Leistungsgruppen Bauchaortenaneurysma, Carotis und komplexe arterielle Gefäße
  • die Leistungsgruppe Plastische und Rekonstruktive Chirurgie
  • die Leistungsgruppe Urologie
  • die Leistungsgruppe Allgemeine Frauenheilkunde
  • die Leistungsgruppe Senologie (Brustkrebsbehandlung). Das MAGS schreibt dazu: Bei der Zuweisung ist eine Auswahlentscheidung anhand der Auswahlkriterien, erbrachten Fallzahlen aus den Vorjahren sowie beantragten Fallzahlen getroffen worden.
  • die Leistungsgruppe Geburten
  • die Leistungsgruppe HNO
  • die Leistungsgruppe Palliativmedizin
  • die Leistungsgruppe Lebereingriffe
  • die Leistungsgruppe Pankreaseingriffe
  • die Leistungsgruppe tiefe Rektumeingriffe (Eingriffe am Enddarm): Das MAGS schreibt hierzu: „Wie bei allen onkologisch geprägten Leistungsgruppen ist auch hier für die erfolgreiche Behandlung entscheidend, dass die Behandlung durch ein spezialisiertes Krankenhaus erfolgt, das über eine ausreichende Erfahrung und Routine verfügt.“
  • die Strahlentherapie (als gesondertes Angebot)

Nicht zugewiesen wurde dem Klinikum nach jetzigem Stand, die Leistungsgruppe Hüft- und Knie-Endoprothetik. Maud Beste: „Damit haben wir gerechnet, da wir in diesen Bereichen zwar alle Qualitätskriterien erfüllen, aber nicht die Zahl der Fälle erbringen, die sich das Ministerium wünscht.“ Das gilt auch für die Leistungsgruppe Ovarialkarzinome, also Eierstockkrebs. „Hier ist für uns die Entscheidung nicht nachvollziehbar, da wir über eine Zertifizierung des Gynäkologischen Krebszentrums verfügen und wir steigende Zahlen an Patientinnen haben. Hier werden wir nochmal ins Gespräch gehen.“ Die aktuelle Aufteilung ist nicht die endgültige Entscheidung, sondern ein erster Stand, gegen den die Kliniken Einspruch erheben können. Erst mit den sogenannten Feststellungsbescheiden gegen Ende 2024 werden die Leistungsgruppen final verteilt.

Nach der Planung des MAGS wird das Klinikum Gütersloh somit in der Stadt Gütersloh alleiniger Standort für hochspezialisierte viszeralchirurgische Leistungen im Bauchraum sein. Trotz der seit vielen Jahren bestehenden, guten Kooperation mit dem Sankt Elisabeth Hospital würde das Klinikum nach aktuellem Stand alleiniger Standort der Brustkrebsversorgung. Maud Beste:„Damit wird der Schwerpunkt des Klinikums im Bereich der Behandlung von Krebspatienten gestärkt. Es zeigt sich, dass die Konzentration auf dieses Themenfeld und unsere Schwerpunkte in der Kardiologie, Gefäßchirurgie und Urologie zukunftsweisend war und sich unsere Bemühungen um Qualität und Zertifizierungen in diesen Bereichen auszahlen.“

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