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Die Stadt Gütersloh bekommt ihren ersten „FrauenOrt NRW“

Gütersloher Friedensaktivistin Sabine Gramlich wird geehrt

Gütersloh (gpr). Sie waren Pädagoginnen und Politikerinnen, Müllerinnen und Malerinnen, Widerstandskämpferinnen oder wie im Fall der Gütersloherin Sabine Gramlich: Friedensaktivistinnen. Das Projekt „FrauenOrte NRW“ will Frauengeschichte und die Orte, an denen sie gewirkt haben, in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar machen. Güterslohs Friedensaktivistin Sabine Gramlich erhält für ihren Einsatz in der Stadt nun eine Gedenktafel. Sie wird durch das Landesprojekt, dessen Schirmpatin NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul ist, gewürdigt. Initiiert wurde die Bewerbung für einen der FrauenOrte in NRW von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Gütersloh Inge Trame, zusammen mit der Leiterin des Stadtarchivs Julia Kuklik und Eckhard Möller aus dem Arbeitskreis Straßennamen.

 

Träger des Projekts FrauenOrte NRW ist der FrauenRat NRW e.V. Die Aktion wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis Ende 2025 will der FrauenRat NRW e.V. insgesamt 52 historische Frauenpersönlichkeiten ehren, die in NRW gewirkt und gelebt haben, um ihren Beitrag zur Geschichtsschreibung des Landes sichtbarer zu machen. Die Auswahl traf der Vorstand des FrauenRat NRW auf Empfehlung eines ehrenamtlichen Fachbeirates. So auch im Fall der Gütersloherin Sabine Gramlich.

BU: Sabine Gramlich (1913 – 2004) war das Gesicht der Gütersloher Friedensinitiative in den 60er-, 70er-, 80er- und 90er Jahren und ist jetzt geehrt worden. Foto: aus dem Jahr 1997 / Stadtarchiv Gütersloh.

 

Gramlich lebte in der Zeit von 1913 bis 2004. Die nun Geehrte nannte Gütersloh seit 1955 ihre Heimat und prägte das gesellschaftliche Leben der Stadt über viele Jahrzehnte hinweg mit ihrem intensiven sozialen Engagement. Sie setzte sich unter anderem im Gütersloher Flüchtlingsrat, in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten sowie in der Psychiatrie des LWL-Klinikums ein. Darüber hinaus war sie eine zentrale Figur in der lokalen Gruppe von „Amnesty International“ und engagierte sich in einer kirchlichen Frauengruppe. Als treibende Kraft der Gütersloher Friedensbewegung organisierte sie zahlreiche Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen, die das öffentliche Bild der Friedensinitiative von den 60er bis in die 90er Jahre entscheidend prägten. Noch mit mehr als 70 Jahren beteiligte sich Gramlich an den Blockaden der Haupteinfahrten zum britischen Militärflughafen. „Mit dieser Ehrung wird ihr langjähriges Wirken für Frieden und Versöhnung in Gütersloh und darüber hinaus gewürdigt“, freut sich Inge Trame, Güterslohs Gleichstellungsbeauftragte, über die Entscheidung des Frauenrats. Ziel des Netzwerks ist es, die Gleichberechtigung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen zu fördern und zu unterstützen.

 

An welchem Ort die Gedenktafel ihren Platz finden wird und wie die Ehrung aussehen soll, wird zwischen allen Beteiligten in weiteren Gesprächen im November abgestimmt. Weitere Informationen zu dem Landesprojekt gibt es unter www.frauenorte-nrw.de.

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