Die auf persönlichen Erfahrungen basierende Graphic Novel erzählt die ergreifende Geschichte des jungen Nils, der in den 1980er Jahren an einer Dortmunder Schule Opfer rechtsextremistischer Gewalt wird. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr.
Als ein Mitschüler den Holocaust verleugnet und weitere Nazi-Parolen propagiert, lehnt Nils sich dagegen auf und wird so zur Zielscheibe der örtlichen Neonazis. Es beginnt ein Kampf um das nackte Überleben. Oskamp zeigt, wie die Lehrkräfte und die Polizei die Bedrohung nicht ernst nehmen und auch die Familie die Gefahr nicht erkennt. Mehrfach wird er von Neonazis krankenhausreif geschlagen. Die Spirale der Gewalt eskaliert und erst nach einem zweiten Mordanschlag auf ihn, wird Nils Glauben geschenkt. In eindringlichen Zeichnungen, autobiographischen Erzählungen und mit aktuellen Bezügen greift Oskamp nicht nur seine eigene Geschichte auf, sondern zeigt auch die Relevanz des Themas in der heutigen Gesellschaft.
Nils Oskamp ist in Dortmund aufgewachsen und wollte bereits in jungen Jahren Comiczeichner werden. Später studierte er im Ruhrgebiet Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. In Hamburg absolvierte er erfolgreich ein Trickfilmstudium und arbeitet dort als Illustrator für Werbemedien und Zeitschriften. Mit der Arbeit an „Drei Steine“ begann Oskamp als Gastkünstler in der französischen Comic-Hauptstadt Angoulême.
In seiner Graphic Novel „Drei Steine“, die 2016 erschien, bringt Oskamp seine Leidenschaft, das Comic Zeichnen, und seine eigene Geschichte zusammen. Der Comic wurde mit dem renommierten Rudolph-Dirks-Award in der Kategorie „Beste Biografie“ ausgezeichnet. Seit der Veröffentlichung liegt Oskamp vor allem die Jugendarbeit am Herzen. Bei Veranstaltungen an Schulen berichtet er von seinen Erfahrungen. Auch führt er eine Workshop Reihe „Kreativ gegen Rechts“ an Schulen durch und bietet überdies Fortbildungen rund um die Themen Radikalisierung im Netz, Mobbing und Cybermobbing, Medienkompetenz für Schüler und andere Zielgruppen an.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Zok Roarr Wumm – Comics in Westfalen“ im Rahmen von „lila lettern – literatur aus westfalen“ des Netzwerks „literaturland westfalen“, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.