Gütersloh (gpr). Das Verkehrschaos vor den Gütersloher Grundschulen beim Bringen und Abholen der Kinder ist ein altbekanntes Problem. Genau hier setzt das Projekt „Lass(t) uns laufen! Sichere und nachhaltige Schulwege an Gütersloher Grundschulen!“ an. In den Jahren 2022 und 2023 wurden im Rahmen des Projekts bereits die Schulwege an sechs Grundschulen in Gütersloh genau unter die Lupe genommen. Nun sollen die Schulwege an zehn weiteren Grundschulen sicherer gestaltet werden.
Seit dem vergangenen Herbst diskutieren Mitarbeitende der Stadtverwaltung, ein Planungsbüro und Interessensgruppen gemeinsam über Ziele und Maßnahmen, um die Schulwege sicherer zu gestalten – denn Schulkinder sollten ihren Schulweg nach Möglichkeit allein meistern können. Für die Schulen sind im Laufe des Projekts Schulwegpläne erstellt worden, die empfohlene Wege sowie Hinweise zum Verhalten entlang der Strecke enthalten. Um die Routen sicherer zu gestalten, hat die Stadt gemeinsam mit dem Planungsbüro bereits unterschiedliche Maßnahmen entwickelt – unter anderem die sogenannten Elterntaxi-Haltezonen, von denen jetzt die ersten vier für die zehn weiteren Grundschulen freigegeben worden sind. Unter Jubel ist das rote Band vor den Haltezonen im Beisein von Schülerinnen und Schülern, engagierten Eltern, Schulleitungen, Polizei, dem Planungsbüro, der Stadt und politischen Vertretern durchschnitten worden: für die Overbergschule an der Schledebrückstraße 46b, vor der Zone für die Edith-Stein-Schule am Diekhoffsweg 4, an der Ottilienstraße 109 für die Grundschule Nordhorn und im Hollerfeldweg 5 für die Grundschule Isselhorst.

Trotz Regenwetter haben sie bei bester Laune an der Ottilienstraße 109 die Elterntaxi-Haltestelle für die Grundschule Nordhorn eröffnet: (v.l.) Manuel Beyen und Gina Krämer (beide Planungsbüro IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH), Annika Stoppenbrink (Fachbereich Stadtplanung der Stadt Gütersloh), Dagmar Klöppner (Konrektorin Grundschule Nordhorn) und Dorte Hartmann (Polizeihauptkommissarin und Verkehrssicherheitsberaterin für die Stadt Gütersloh). Foto: Stadt Gütersloh
„In den Haltezonen können Eltern ihre Kinder ein- und aussteigen lassen, sodass die letzten Meter zur Schule von den Kindern allein bewältigt werden“, erklärt die Projektverantwortliche Annika Stoppenbrink vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Gütersloh. „Sichere Schulwege ermöglichen es Grundschulkindern, selbstbewusst und unabhängig zur Schule zu gehen – das stärkt das Selbstvertrauen. Gleichzeitig können die Kinder lernen, verantwortungsvoll im Straßenverkehr zu handeln.“ Zugleich wird auf diese Weise die Verkehrssituation im unmittelbaren Schulumfeld entspannt. Das sei dringend nötig, wie Polizeihauptkommissarin und Verkehrssicherheitsberaterin für die Stadt Gütersloh Dorte Hartmann erklärt: „Die Elterntaxi-Haltezonen sind eine tolle Sache, um den Verkehr direkt vor den Schulen zu entschärfen – denn hier kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Daher möchte ich alle Eltern motivieren, diese neuen Haltezonen zu nutzen – denn schließlich ist nicht das Wichtigste, dass man am schnellsten von A nach B kommt, sondern, dass am Ende alle sicher ihr Ziel erreichen.“
Wie sehr das Verkehrschaos im unmittelbaren Schulumfeld auch den Schulalltag selbst beeinflusst, macht Konrektorin der Edith-Stein-Schule Katja Tabbert deutlich: „Heute Morgen war der Schulbus erst um 8.10 Uhr da, weil es aufgrund der vielen Eltern, die ihre Kinder direkt bis zur Schule bringen, kein Durchkommen gab.“ Carina Hemkendreis, Schulpflegschaftsvorsitzende der Edith-Stein-Schule, ergänzt: „Es würde uns sehr freuen, wenn mehr Eltern das Auto stehen lassen würden, um das Verkehrschaos zu minimieren. Mit dem Wachstum der Schule wird auch der Verkehr immer schlimmer.“ Dagmar Klöppner, Konrektorin der Grundschule Nordhorn, betont: „Die Elterntaxi-Haltezonen sind ein wirklich tolles Projekt. Wir haben Schülerinnen und Schüler aus allen Stadtteilen bei uns. Wenn die Kinder in Pavenstädt wohnen, dann bringen die Eltern sie in der Regel bis vor die Tür. Die neuen Haltezonen sind dafür ab jetzt eine gute Alternative.“

Haben feierlich die Haltestelle an der Schledebrückstraße 46b für die Overbergschule eingeweiht: (hinten v.l.) Dorte Hartmann (Polizeihauptkommissarin und Verkehrssicherheitsberaterin für die Stadt Gütersloh), Annika Stoppenbrink (Fachbereich Stadtplanung der Stadt Gütersloh), Pascal Diekämper, Gina Krämer und Manuel Beyen (beide Planungsbüro IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH), Anke Dröge (CDU), Maik Steiner (Die Grünen), Jana Bußmann (stellvertretende Schulleitung der Overbergschule), Britta Wöstmann (Schulleitung der Overbergschule), Lina Brinkmann (Schulpflegschaftsvorsitzende) und Mathias Igrek gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Overbergschule. Foto: Stadt Gütersloh
Die von der Stadt und dem Planungsbüro erarbeiteten Schulwegpläne können direkt bei den Grundschulen erfragt oder auf der Homepage der Stadt Gütersloh unter www.stadt.gt/verkehrsplanung heruntergeladen werden. Auch die Elterntaxi-Haltezonen sind hier eingezeichnet.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Interessierte bei Annika Stoppenbrink vom Fachbereich Stadtplanung, per E-Mail an annika.stoppenbrink@guetersloh.de oder telefonisch unter 05241 / 82-2928.



