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Historischer Engel zeigt wieder die Windrichtung an

Nach aufwändiger Restaurierung wurde die Wetterfahne auf der Spitze des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums wieder angebracht

Gütersloh (gpr). Den Kopf weit in den Nacken gelegt, eröffnet sich in der Gütersloher Innenstadt ein Bild, das sich nicht alle Tage bietet: In 36 Metern Höhe wird auf der Spitze des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) mit Hilfe eines Hubsteigers die zwei Meter hohe und etwa 350 Kilogramm schwere historische Wetterfahne wieder angebracht. „Die Wetterfahne ist als Teil der Gesamtsanierung des Gebäudes aufwändig restauriert worden“, erklärt Ulrich Paschke, Denkmalpfleger der Stadt Gütersloh. Dafür war sie Anfang November vorigen Jahres abgenommen worden. Bei den Restaurierungsarbeiten durch die Firma Heinz Pamme GmbH in Delbrück sind nicht nur brüchiges Material, sondern auch spannende Einblicke in die Vergangenheit zutage getreten: „Die Kugel der Wetterfahne war gefüllt mit Geldscheinen mit Millionenbeträgen aus der Inflationszeit im Jahr 1923“, berichtet Ulrich Paschke. Außerdem fanden die Mitarbeitenden mehrere Einschusslöcher in der Kugel. Über den Ursprung kann nur spekuliert werden. „Vielleicht waren es ein paar Schüler, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, auf die Kugel zu schießen, quasi als Zielübung“, vermutet Diplom-Bauingenieur Werner Karhoff vom Architekturbüro „architektur-werk-stadt BALHORN WEWER KARHOFF“, das von der Stadt mit der Sanierung des Schulgebäudes beauftragt wurde.

In 36 Metern Höhe wurde jetzt auf der Spitze des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) mit Hilfe eines Hubsteigers die zwei Meter hohe und etwa 350 Kilogramm schwere historische Wetterfahne wieder angebracht. Foto: ESG/Fritz Husemann

Die Wetterfahne gehört zur Ursprungsausstattung des im Jahr 1928 erbauten Gebäudes. Grund für den damaligen Neubau waren Platzprobleme, da die Schülerzahlen enorm stiegen. Nach fast einhundert Jahren war es daher jetzt Zeit für die Restaurierungsarbeiten. Um die Wetterfahne wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wurde der terrakottafarbene Fußpunkt neu hergestellt. Auch die alten Verankerungen, die den Fußpunkt mit dem Turmhelm darunter verbinden, wurden erneuert. Als Zeugen der Zeit sind vor der Wiedererrichtung eine Tageszeitung vom Februar 2024, ein zweiseitiger Aufsatz über das Evangelisch Stiftische Gymnasium sowie eine Corona-Schutzmaske in der Kugel untergebracht worden. An diesem Mittwochmorgen wurde die final restaurierte Wetterfahne mittels eines Hubwagens wieder an ihren ursprünglichen Platz auf der Spitze des Schulgebäudes befestigt. Von dort aus kann die Engelsfigur nun wieder die Windrichtung anzeigen.

Zum informellen Richtfest gab es essbare Nachbildungen des Turms, mit denen die Beteiligten vor Ort die Wiederanbringung der Wetterfahne feierten. Foto: Stadt Gütersloh

Um die Wetterfahne wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wurde der terrakottafarbene Fußpunkt neu hergestellt. Auch die alten Verankerungen, die den Fußpunkt mit dem Turmhelm darunter verbinden, wurden erneuert. Foto: ESG/Fritz Husemann

Bei der Restaurierung wurden in der Kugel der Wetterfahne Geldscheine mit Millionenbeträgen aus der Inflationszeit im Jahr 1923 gefunden. Foto: aws architekten Paderborn

Bei den Restaurierungsarbeiten durch die Firma Heinz Pamme GmbH in Delbrück fanden die Mitarbeitenden mehrere Einschusslöcher in der Kugel. Über den Ursprung kann nur spekuliert werden. Foto: aws architekten Paderborn

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