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Kreative Kinder in der Kupferschmiede

Naturschule Gütersloh bekommt in den Osterferien einen Einblick in das alte Handwerk des Kupferschmiedens

Gütersloh (gpr). Es ist in unseren Handys verbaut, in Uhren und Wasserleitungen, in Windrädern – die Rede ist vom Kupfer. Aber woher kommt das Metall eigentlich? Und was wurde früher alles daraus hergestellt? Das Angebot „Altes Handwerk – Arbeit in der Kupferschmiede“ der Naturschule Gütersloh hat zehn Kinder zwischen sieben und elf Jahren in den Osterferien genau darüber aufgeklärt. „Früher war Kupfer wichtig, um damit Werkzeuge herzustellen“, erklärt Landschaftsgärtnerin, Architektin und Designerin Adelheid Eimer den Kindern zunächst bei einer abgewandelten Tour durch das Stadtmuseum. Sie begleitet die Naturschule bereits seit 20 Jahren und denkt sich immer wieder neue, ganz unterschiedliche Angebote aus. Dieses Mal dreht sich mit eigens dafür aufgebauten Stationen alles um das Metall Kupfer, das nicht immer im typischen Rot daherkommt. „Kupfer hat verschiedene Farben. Meistens ist es rot, manchmal aber auch grün oder blau.“ Zum Beweis hat sie bei der ersten Station Fotos und verschiedene Reagenzgläser dabei, in denen rotes, grünes und blaues Kupfer zu sehen ist. Danach geht es weiter zur nächsten Station – einem alten Badeofen aus Kupfer. Die Kinder staunen, als Adelheid Eimer erklärt, wie das Wasser früher durch Feuer erhitzt wurde. Auch eine sehr ernste Seite wird an diesem Tag im Stadtmuseum beleuchtet: Kinderarbeit. Dazu hat Adelheid Eimer Bilder mitgebracht, in denen Kinder auf Müllhalden beim Schrott sortieren und verbrennen zu sehen sind. „Sie sind so arm, dass sie Müll verbrennen, um das wertvolle Kupfer später verkaufen zu können“, erklärt sie.

Beim Angebot „Altes Handwerk – Arbeit in der Kupferschmiede“ der Naturschule Gütersloh konnten Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren selbst kreativ werden und aus Kupferdraht Figuren oder einen Fotoständer basteln. Andrea Flötotto vom Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh, Museumsmitarbeiter Andreas Ellefred und Landschaftsgärtnerin, Architektin und Designerin Adelheid Eimer (hinten v.l.) haben das Angebot mit organisiert und begleitet. Foto: Stadt Gütersloh

Nach der kleinen Rundtour durch das Museum können die Kinder schließlich selbst unter den Erklärungen von Museumsmitarbeiter Andreas Ellefred in der Kupferschmiede aktiv werden. Dort gibt es zum Beispiel die alte Bohrmaschine, die noch mit dem Fuß betrieben wird, oder den doppelten Blasebalg, der früher mit viel Kraft betätigt werden musste, um die Kohle anzuheizen. „Damals hätte der Schmiedemeister dafür einen Lehrling angeheuert“, erklärt er. „Denn das ist wirklich anstrengend.“ Heute dagegen passiert das Ganze automatisch auf Knopfdruck. Schließlich erklärt Andreas Ellefred den Kindern, worauf beim Hämmern zu achten ist – zum Beispiel auf die Töne, die beim Zusammentreffen von Hammer und Blech entstehen. Abwechselnd können die Sieben- bis Elfjährigen ein verbogenes Kupferblech so lange mit dem Hammer bearbeiteten, bis es wieder gerade ist. Zum Abschluss werden die Kinder noch selbst kreativ und basteln sich mit Kupferdraht einen Fotoständer oder eine Puppe. Dabei haben sie präzise Vorstellungen davon, ob ihre Puppe einen Hut aufgesetzt bekommt oder der Kupferdraht des Fotoständers noch in Form eines Herzens gebogen werden soll.

An verschiedenen Stationen im Stadtmuseum erklärte Landschaftsgärtnerin, Architektin und Designerin Adelheid Eimer, woher das Metall Kupfer eigentlich kommt und was früher alles daraus hergestellt wurde. Foto: Stadt Gütersloh

„Es ist besonders schön, dass die Kinder in der Naturschule nicht nur etwas lernen, sondern auch selbst kreativ werden können“, so Andrea Flötotto vom Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh. Adelheid Eimer ergänzt: „Mein Wissen über die Natur und handwerkliche Techniken an die Kinder weiterzugeben, gibt mir selbst sehr viel. Oft kann man mit Dingen, die man sowieso Zuhause hat, kreativ werden – wie zum Beispiel mit einem Kupferdraht und einem Stück Stoff, woraus man eine kleine Vogelscheuche bastelt.“

Zum Abschluss wurden die Kinder noch selbst kreativ und bastelten sich mit Kupferdraht einen Fotoständer oder eine Puppe. Foto: Stadt Gütersloh

Die Naturschule Gütersloh – eine Initiative bestehend aus ehrenamtlich Aktiven, Gütersloher Landwirten, Kleintierzüchtern, Naturschützern, verschiedenen Vereinen und der Umweltberatung der Stadt Gütersloh – bietet mit derzeit über 20 aktiven Kursveranstaltern und Betreuern seit 2002 ein vielfältiges Kursangebot für Kinder und Jugendliche in den Oster- und auch bald kommenden Sommerferien an. Weitere Informationen zur Naturschule finden Interessierte unter www.stadt.gt/naturschule.

Abwechselnd konnten die Kinder ein verbogenes Kupferblech so lange mit dem Hammer bearbeiteten, bis es wieder gerade war. Foto: Stadt Gütersloh

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