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Künstliche Intelligenz in der Fotografie

Die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie ALTE LEDERFABRIK in Halle (Westf.) beschäftigt sich mit Fotografie in der Gegenwart und untersucht den Einfluss von neuer Technologie auf die Kunst.

HalleWestfalen. Künstliche Intelligenz ist nicht erst seit der Einführung von ChatGPT in aller Munde. In der Fotografie ist KI schon seit längerer Zeit ein Thema. Auch die beiden Bielefelder Fotografen Dirk Karl Topel und Carl Niclas Topel beschäftigen sich mit dem Einfluss von neuer Technologie und KI auf die Fotografie. In ihrer Ausstellung in der Städtischen Galerie ALTE LEDERFABRIK in Halle (Westf.) zeigen sie als Künstlerduo „Carl & Karl“ zwei Bilderserien.
Dirk Topel zeigt Arbeiten unter dem Titel „Kulissen und Objekte“, die fotografische Reduktionen von Landschaft oder Architektur darstellen und im Raum Bielefeld sowie Kreis Gütersloh entstanden sind. Einige der Bildmotive erschließen sich nicht auf den ersten Blick und wirken erst einmal banal. Mithilfe von Bildbearbeitungsprogrammen löscht Topel partiell Bildinhalte. Durch die Konzentration auf das Wesentliche des Motivs entsteht ein neues Werk mit einem ganz eigenen Charakter. Carl Niclas Topel nutzt die fotografischen Reduktionen seines Vaters, um diese wiederum mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu reproduzieren. Seine Arbeiten tragen den Titel „Scenes and Objects“. In beiden Prozessen entstehen neue Bildmotive, die vom Ursprünglichen abweichen.

Foto: Dirk Karl Topel und Carl Niclas Topel nennen sich als Künstlerduo „Carl & Karl“.

Die gemeinsame Ausstellung von „Carl und Karl“ ist zudem eine Reflexion über den Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ des deutschen Philosophen und Kulturkritikers Walter Benjamin. In dem Aufsatz stellt dieser die These auf, dass sich die Kunst und ihre Rezeption durch die Entwicklung von Fotografie und digitaler Technologien verändert. Die „Aura“ eines Kunstwerks werde zerstört, zum einen durch die Möglichkeit der massenhaften Reproduktion und zum anderen durch eine veränderte Abbildung der Wirklichkeit. Dieser Prozess wird von Benjamin als eine Art Verlust der Einzigartigkeit und Authentizität eines Kunstwerks beschrieben. In der Ausstellung in Halle stellen die beiden Künstler diese These in Frage, indem sie hervorheben, dass die Technologie nicht die Aura zerstören muss, sondern auch die Möglichkeit bietet, diese auf eigene Weise wiederherzustellen und eine transformative Kraft sein kann.

Die Ausstellung wird am 10. Dezember 2023 um 17 Uhr in der Städtischen Galerie in der Alten Lederfabrik eröffnet. Neben einer Begrüßung des stellvertretenden Bürgermeisters Axel Reimers, wird Jana Wieking vom städtischen Kulturbüro eine Einführung machen. Live-Musik in Form von minimalistischem Blues-Rock spielen Kersten Nix und Julius Becker aus Bielefeld. Die Ausstellung läuft im Zeitraum vom 10.12.2023 bis zum 24.03.2024 und ist regulär samstags von 11 bis 18 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

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