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Lapidarium auf dem Stadtfriedhof um Grabstein von Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Baumann erweitert

Baumann war Bürgermeister von 1946 bis 1948

Gütersloh (gpr). Hermann Christian Haege, Friedrich Wilhelm Friebe, Louis von Schell, Emil Mangelsdorf, Paul Thöne: Um ehemaliger Bürgermeister Güterslohs und ihrer Verdienste zu gedenken und um ihre Grabmale und Kreuzmonumente zu erhalten, hat die Stadt Gütersloh in der Amtszeit von Bürgermeisterin Maria Unger, im Mai 2015, ein Lapidarium auf dem alten Stadtfriedhof Unter den Ulmen errichtet. Jetzt hat es dort einen Neuzugang gegeben: Der Grabstein von Wilhelm Baumann (1888 – 1971) ergänzt das Gütersloher Lapidarium. Baumann war der erste frei gewählte Bürgermeister Güterslohs nach dem Zweiten Weltkrieg und steuerte die Geschicke der Stadt in den ersten schweren Nachkriegsjahren.

Ihnen ist es zu verdanken, dass der Grabstein von Wilhelm Baumann jetzt in die Reihe der Bürgermeistergräber aufgenommen wurde: (von links) Alt-Bürgermeisterin Maria Unger, Bürgermeister Norbert Morkes, Michael Deppe (Fachbereich Kultur) und Baumanns Enkelin Annette Kornblum, früheres Stadtratsmitglied. Foto: Stadt Gütersloh

Der gebürtige Pavenstädter, von der Lehrzeit bis zum Ruhestand bei der Fleischwarenfabrik Vogt & Wolf tätig, war von September 1946 bis November 1948 im Bürgermeisteramt. Bereits von 1933 bis 1935 engagierte er sich in der Kommunalpolitik und noch bis 1952 war er als Ratsherr für die CDU aktiv. 1957 wurde ihm aufgrund seiner besonderen Verdienste die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ verliehen. Da seine ursprüngliche Grabstätte kürzlich aufgelöst wurde, ergriff seine Enkelin Annette Kornblum in Zusammenarbeit mit dem zuständigen städtischen Fachbereich Kultur die Initiative dazu, dass der Grabstein von einem Steinmetz aufgearbeitet und in die Reihe der Bürgermeistergräber an der St.-Pankratius-Kirche aufgenommen wird. „Ich bin sehr froh, dass er dort jetzt einen guten Platz gefunden hat, und bin sehr glücklich, dass ich das noch für meinen Großvater tun konnte“, so die frühere SPD-Ratsfrau. Wie ihr Großvater, so trägt auch Annette Kornblum den Titel „Stadtälteste“. „Die beiden Stadtältesten-Urkunden hängen jetzt zusammen gerahmt bei mir im Wohnzimmer als eine schöne Erinnerung.“ Übrigens ist auch eine Straße nach dem Nachkriegsbürgermeister benannt: Die Wilhelm-Baumann-Straße wurde am 12. September 1977 vom Kulturausschuss im Zuge der Fertigstellung der Bundesstraße 61 benannt.

Frisch vom Steinmetz aufgearbeitet ergänzt der Grabstein von Wilhelm Baumann seit einigen Tagen Güterslohs Lapidarium auf dem alten Stadtfriedhof. Foto: Stadt Gütersloh

Das Lapidarium auf dem Stadtfriedhof Unter den Ulmen versammelt seit 2015 die Grabmale mehrerer Bürgermeister. Die Grabmale waren zuvor auf mehreren Friedhöfen verteilt. Bereits im Jahr 1978 hatte die Stadt die Pflege und Instandhaltung mehrerer dieser Gräber übernommen. Nachdem Ende 2014 die Nutzungsrechte ausgelaufen waren, beschloss die Verwaltung in Abstimmung mit dem Kulturausschuss, ein Lapidarium zu errichten und dort die Grabsteine und Kreuzmonumente zu versammeln. Eine Tafel verzeichnet die geschichtlichen Daten. Ein QR-Code ermöglicht es, per Smartphone auf eine Internetseite der Stadt zu gelangen, die mehr Informationen über die Bürgermeister bereitstellt; Wilhelm Baumann wird hier demnächst ergänzt. Die Grabmale weiterer ehemaliger Gütersloher Bürgermeister befinden sich nicht im Lapidarium, weil sie beispielsweise nicht in Gütersloh bestattet wurden oder ihre Gräber sich im Familienbesitz befinden.

Wilhelm Baumann, Gütersloher Bürgermeister von 1946 bis 1948. Das Foto zeigt ihn um zirka 1960. Foto: Stadtarchiv Gütersloh

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