Gütersloh (gpr). Mitte des Jahres hatte der Rat die neue Vorgartensatzung für Gütersloh beschlossen. Damit setzen die Politiker künftig auf grün statt grau und verbannen Schotter weitestgehend aus Gütersloher Vorgärten und dem Stadtbild. Die neue Satzung besagt, dass bei neuen Vorgärten oder der Umgestaltung in Zukunft maximal die Hälfte der Fläche befestigt sein darf. (Weiteres zur neuen Satzung findet sich unter www.stadt.gt/vorgartensatzung). Die Stadt geht nun mit gutem Beispiel voran und hat die Schotterfläche am Rathaus – im Sinne dieser Satzung – zurückgebaut. Es ist damit die erste Maßnahme der Stadt, die im Rahmen des Projekts Klimaoase umgesetzt wurde.
Statt der 200 Quadratmeter Schotter, sprießt an der Nordseite entlang der Friedrich-Ebert-Straße in Zukunft eine artenreiche Pflanzfläche. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir das so schnell umgesetzt haben“, so Nina Herrling, Beigeordnete für die Bereiche Umwelt, Bauen und Mobilität. „Es soll ein gutes Beispiel für Bürgerinnen und Bürger sein, wie schön und umweltfreundlich eine ehemalige Schotterfläche gestaltet werden kann“, sagt Herrling weiter. Anfang November begann der Fachbereich Grünflächen aus der kargen Steinlandschaft – auf der Rückseite des Haupteingangs – einen artenreichen und insektenfreundlichen Pflanzplatz zu machen. Herausfordernd waren dabei die Erdarbeiten. Hier musste zunächst die vorhandene Schotterauflage, das Trennvlies und das vorhandene Baustoffgemisch zurückgebaut werden, bevor neue Bodensubstrate in die Erde eingebracht werden konnten. Um dem Standort gerecht zu werden, sind hier hauptsächlich halbschattenverträgliche Pflanzen platziert worden, unter anderem etwa 1400 Stauden, darunter 18 verschiedene Arten wie Frühlingsplatterbse, Elfenblume oder zottiges Silberglöckchen und Gräser sowie zusätzlich noch 3200 Blumenzwiebeln. Um dem neuen Vorgarten des Rathauses auch in der Winterzeit Struktur zu verleihen, werden raumbildende Gehölze in Form von Eibenhecken sowie einzelne Kupferfelsenbirnen und Glockenhaseln in das neue Bild eingestreut. „Wir hoffen, dass wir Gütersloherinnen und Gütersloher damit inspirieren können, ihren alten Bestand zu überdenken und etwas klimafreundliches zu schaffen“, so Sonja Wolters, Leiterin des Fachbereichs Umweltschutz.
Die Ideen und Pläne für die Umgestaltung gehen auf Gabriele Knabe aus dem Fachbereich Grünflächen zurück. „Diese Aufgabe gefiel mir besonders gut, weil eine Bepflanzung an dieser Stelle besonders viel Sinn macht“, sagt Knabe voller Überzeugung. Und Leif Pollex, Klimabeauftragter ergänzt: „Die Neugestaltung hat positiven Einfluss auf das Mikroklima, denn so bleibt der Bereich im Sommer kühler und anfallendes Regenwasser kann ortsnah versickern, zudem erfreut sie auch das Auge.“ Die Stadt investierte an dieser Stelle rund 46.000 Euro. Das Geld stammt aus dem Budget für Maßnahmen des Klimaschutzes und zur Klimafolgenanpassung des Fachbereichs Umweltschutz.