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PAK-Belastung im Carl Miele Berufskolleg

Infoveranstaltung

Gütersloh. Der hintere Flurbereich inklusive der angrenzenden Klassenräume im Erdgeschoss des Gebäudeteils C am Carl Miele Berufskolleg in Gütersloh bleiben vorerst geschlossen. Dort wurden Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen, die über die Luft in die Atemwege gelangen. Der Kreis als Schulträger hatte gemeinsam mit der Schulleitung am Mittwoch, 25. Oktober, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte sowie weiteres Schulpersonal zu einer Infoveranstaltung eingeladen.

Die Messungen des Ingenieurbüros Wessling ergaben in einzelnen betroffenen Räumen sowie in einem Flurbereich hohe Werte an Naphthalin-Konzentration. Dieser Schadstoff gehört zu den PAKs und gelangt, anders als die anderen Stoffe dieser Art, über die Luft in den menschlichen Körper. Als Quelle der PAK-Belastung konnten die Experten das Material der Sperrschichten unterhalb des Bodenbelages beziehungsweise der Wandbereiche identifizieren. Arbeits-, Sozial- und Umweltmediziner Prof. Dr. Thomas Kraus von der Uniklinik RWTH Aachen erläuterte den Anwesenden die gesundheitlichen Risiken. PAKs gelten als krebserregend und erbgutverändernd. Naphthalin entstehe unter anderem auch bei Verbrennungsprozessen: Beispielsweise beim Grillen, beim Anzünden einer Kerze oder auch beim Zigarettenrauchen. Dabei gebe es jedoch keine wissenschaftlichen Studien, wie sich speziell dieses PAK auf den menschlichen Organismus auswirke. Es lasse sich nur für wenige Tage im Urin nachweisen, sodass eine Untersuchung der Personen, die sich häufig in den belasteten Räumen aufgehalten haben, zum jetzigen Zeitpunkt keine Ergebnisse mehr liefern würde. Eine Sanierung der betroffenen Räume sei jedoch notwendig.

Anke Dreier, Leiterin der Gebäudewirtschaft beim Kreis Gütersloh, stellte der Schulgemeinde die geplanten Maßnahmen und Umbauarbeiten vor. So soll in einem betroffenen Flurbereich eine Türfeststellanlage installiert werden, die für eine ausreichende dauerhafte Belüftung sorgen wird. Prophylaktisch werden künftig regelmäßig Kontrollmessungen durchgeführt. In den belasteten Klassenräumen und im hinteren Flur muss der Fußboden- und Wandaufbau umfangreich saniert werden: Bodenbelag muss entfernt und der Estrich ausgebaut werden, ebenso müssen die Wandaufbauten abgetragen werden. Der genaue Umfang und der Zeitplan der Sanierungsarbeiten ist noch in Absprache. Aufgrund der zu erwartenden Lärmentwicklung werden diese jedoch vermutlich frühestens in den Schulferien 2024 erfolgen.

Dezernent Andreas Poppenborg erklärte den Anwesenden, dass nach der im letzten Jahr aufgetretenen Schadstoffbelastung am benachbarten Reinhard-Mohn Berufskolleg vorsorglich sämtliche Schulgebäude, die sich im Eigentum des Kreises Gütersloh befinden, auf Schadstoffe untersucht worden sind. In den weiteren Schulen wurden keine gesundheitsgefährdenden Belastungen festgestellt.

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