„Drück die Bulldogge ganz fest, damit Liebe und Kraft daraus kommt“, ermutigt „Grandpa“ aka Maik Dreisvogt den kleinen Jungen. Eine feste Umarmung des kleinen Plüsch-Maskottchens sorgt sofort für ein Lächeln auf dem Gesicht des 5-Jährigen, der gerade großer Bruder geworden ist. Maik Dreisvogt ist der Präsident des Motorrad-Vereins UBAKA Ostwestfalen, der einkommensschwache Familien mit Sachspenden unterstützt. Ab sofort ist der Verein auch am Sankt Elisabeth Hospital aktiv, denn Geldsorgen betreffen indirekt schon Säuglinge. Das Team der Geburtshilfe stellt den Kontakt her, wenn Hilfe nötig ist.
Der Bedarf für Begleitung ist da. Seit einigen Jahren arbeitet Aysel Jaeckel am Sankt Elisabeth Hospital als Geburtslotsin und vermittelt frisch gebackene Eltern an soziale Einrichtungen, die ihnen den Start ins Familienleben erleichtern können – mehrsprachig, vertraulich und wertschätzend. Sie oder die Hebammen sind es auch, die den Kontakt zum Verein UBAKA herstellen, wenn sie den Eindruck haben, dass eine Familie finanzielle Unterstützung braucht. „Wir helfen gerne schnell und unbürokratisch, allerdings nur mit konkreten Sachspenden“, berichtet Maik Dreisvogt.

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Schenken Kindern ein Lächeln: (von links) Klaus Meyer (UBAKA Ostwestfalen), Hebamme Alina Schlingplässer, Chefarzt Khalil Lafta, Hebamme Sophia Grothoff und UBAKA Vereins-Präsident Maik Dreisvogt.
Der Verein UBAKA Ostwestfalen besteht seit 2019, finanziert sich aus Spenden und schließt Kooperationen mit Einzelhändlern und Dienstleistern. Seine Mitglieder sind allesamt leidenschaftliche Motorradfahrer, Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Berufen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben in ihrer Freizeit Kindern und ihren Familien zu helfen. „Wir sind keine Rächer und trotz unserer Tattoos und unserer Kluft lösen wir die Dinge immer mit einem Lächeln“, betont Maik Dreisvogt. So kann es vorkommen, dass er sich gemeinsam mit seinem Kollegen „Kloes“ aka Klaus Meyer in Motorrad-Kutte beim Babyausstatter befindet, um eine Wickelkommode zu besorgen. „Da ernten wir manchmal schiefe Blicke“, berichtet er augenzwinkernd. Ebenso, wenn Sie auf der Entbindungsstation – in Begleitung ihres Maskottchens – persönlich die Familien besuchen und über Bedarfe sprechen. Denn zwei wie sie, erwarte man dort nicht unbedingt.
Khalil Lafta, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, freut sich auf die zukünftig engere Zusammenarbeit mit dem Verein. „Ich sehe in der Klinik täglich, dass es Familien gibt, die Unterstützung brauchen“, berichtet er. Mit Hilfe des Vereins konnten zehn Starter-Sets gepackt werden, mit Dingen, die für eine Erstausstattung nötig sind. Darin enthalten sind Bodys, Pflegeprodukte wie Windeln und weitere Utensilien fürs Baby. Verschenkte Sets werden wieder aufgefüllt und so kann das Team der Geburtshilfe immer Starthilfe geben. Darüber hinaus ist der persönliche Kontakt schnell hergestellt – zu jeder Tageszeit. In besonderen Fällen ist der Verein über ein Nottelefon auch nachts erreichbar. „Es kann vorkommen, dass eine alleinerziehende Mutter keine Betreuung für ihr Kind hat, wenn sie akut ins Krankenhaus muss. Auch dann kommt ein Teammitglied von UBAKA und kümmert sich vor Ort“, berichtet Maik Dreisvogt. Immer dabei: Seelentröster und Maskottchen Bulldog.