Gütersloh (gpr). 187 Orte zum Spielen, Toben und Klettern im Gütersloher Stadtgebiet – und jeder einzelne wird regelmäßig unter die Lupe genommen. Dafür sorgen Alexander Lewike und seine Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich Grünflächen der Stadt. Ob Schaukel, Wippe oder Rutschenturm – kein Spielgerät bleibt unkontrolliert. „Wir fahren jede Woche raus und schauen uns wirklich alles an: von der Wippe bis zum großen Klettergerüst“, erklärt Alexander Lewike. Der gelernte Tischler ist seit vielen Jahren im Einsatz, wenn es um die Wartung und Instandhaltung der insgesamt 187 Spielpunkte in Gütersloh geht. Dazu zählen nicht nur 117 öffentliche Spielplätze, sondern auch 23 Schulhöfe, 17 Bolzplätze und 24 Tageseinrichtungen für Kinder.

Auch die Kettenglieder der Schaukel werden genauestens auf Abnutzungserscheinungen geprüft. Foto: Stadt Gütersloh
Damit Kinder sicher spielen können, hat die Stadt Gütersloh ein engmaschiges Kontrollsystem aufgebaut. Jede Woche fahren drei Kolonnen alle Spielplätze an und prüfenbei der sogenannten Sichtkontrolle, ob Vandalismusschäden, Verunreinigungen oder andere, größere Schäden zu erkennen sind. Einmal pro Quartal folgt dann die operative Kontrolle, bei der die Geräte auf Verschleiß, wackelige Bauteile, fauliges Holz oder mögliche Splitter untersucht werden. Einmal jährlich geht es ans Eingemachte: Fundamente werden freigelegt, Lager und Verankerungen geprüft. Alle Ergebnisse fließen in ein digitales Spielgerätekataster, in dem aktuell rund 2800 einzelne Ausstattungsgegenstände verzeichnet sind – vom Kletterturm bis zum Mülleimer. „So behalten wir den Überblick, was wann erneuert werden muss und wo dringender Handlungsbedarf besteht“, so Lewike. Wird bei einer Kontrolle ein Schaden festgestellt, greifen sofort abgestufte Maßnahmen: Je nach Gefahrensituation wird das Gerät abgesperrt, repariert oder komplett zurückgebaut. In manchen Fällen wird auch ein Austausch einzelner Geräte oder sogar die Sanierung einer ganzen Anlage notwendig.
Bevor ein Spielplatz überhaupt freigegeben wird, findet zudem eine sogenannte Erstabnahme statt. Dabei werden alle neuen Geräte besonders gründlich geprüft, vor allem auf sogenannte Fangstellen. Darunter versteht man Bereiche oder Öffnungen, in denen sich Kinder mit Körperteilen wie Kopf, Hals oder Fingern, aber auch mit Kleidung oder Haaren verfangen können. Damit dies nicht passiert, gelten genaue Anforderungen an Größe, Form und Beschaffenheit solcher Öffnungen, ebenso wie bestimmte Abstands- und Toleranzmaße. Um dies zu kontrollieren, nutzen Spielplatzkontrolleure spezielle Prüfkörper und Schablonen. „Die mögliche Gefahr besteht darin, dass sich ein Kind nicht selbstständig befreien kann, während sich der Rest des Körpers weiterbewegt“, erklärt Lewike. „Das kann zu Quetschungen oder anderen Verletzungen führen – deshalb legen wir hier besondere Sorgfalt an den Tag.“

Für die Sicherheit der Gütersloher Spielplätze sorgt Alexander Lewike gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich Grünflächen der Stadt Gütersloh. Er erklärt: Auf den Schildern am Spielplatz stehen alle wichtigen Informationen für den Notfall. Foto: Stadt Gütersloh
Dass sich die Kontrollen lohnen, zeigt der Spielplatz am Pommernweg. Dort ist die Wippe in die Jahre gekommen, die Sitzflächen sind bereits stark abgenutzt – alles im digitalen Kataster verzeichnet. Auch eine Holzstütze des Rutschenturms weist Fäulnisschäden auf, eine Brücke musste bereits zurückgebaut werden. Dirk Buddenberg, Leiter des Fachbereichs Grünflächen, erklärt: „Da der Spielplatz insgesamt mehrere Mängel aufweist und schon älter ist, haben wir uns entschieden: Er wird nicht nur repariert, sondern komplett erneuert – inklusive barrierefreier Spielelemente.“ Ob, wann und in welchem Umfang ein Spielplatz erneuert wird, hängt dabei auch immer von den verfügbaren Mitteln ab.
Für die Kinder und Familien bedeutet das: Sie können sich bald auf ein modernes und inklusives Angebot freuen. Bis es soweit ist, sorgen Lewike und sein Team weiterhin dafür, dass auf diesem und allen anderen Spielplätzen in Gütersloh unbeschwert gespielt werden kann. „Es ist schön zu sehen, wie Kinder unsere Arbeit direkt erleben – nämlich dann, wenn sie lachend über eine Rutsche sausen oder mit Freunden Fußball spielen“, freut sich Lewike. „Das ist die beste Motivation, die man haben kann.“

Alle Ergebnisse der Spielplatzkontrollen fließen in ein digitales Spielgerätekataster ein, in dem aktuell rund 2800 einzelne Ausstattungsgegenstände verzeichnet sind. Foto: Stadt Gütersloh
Ein Video von Alexander Lewike im Einsatz auf dem Spielplatz am Pommernweg finden Interessierte auf den Social-Media-Kanälen der Stadt oder unter www.stadt.gt/spielplatzkontrolleure.



