Ausstieg hat verschiedene Gründe
Das lokale Verkehrsunternehmen begründet das Einstellen seiner Sharing-Sparte insbesondere mit Vandalismus-Vorfällen. „Leider wurden unsere Fahrzeuge in der Vergangenheit immer wieder erheblich beschädigt“, sagt Stadtbus-Leiterin Jutta Hanitzsch. „Zuletzt konnten wir nur noch zwei der insgesamt sechs Fahrzeuge im Sharing anbieten.“ Regelmäßig hätten sich die Autos in der Vergangenheit in Werkstätten befunden. Drei Fahrzeuge seien in den vergangenen Jahren sogar so stark beschädigt worden, dass sie als Totalschaden eingestuft werden mussten. Die deutlichen Folgen dieser Vorfälle: eine eingeschränkte Verfügbarkeit der Fahrzeuge, teils lange Ausfallzeiten der einzelnen Sharing-Standorte und steigende Kosten für die Stadtbus Gütersloh GmbH.
Zudem verzeichnete das lokale Verkehrsunternehmen rückläufige Buchungszahlen im Sharing-Angebot. Diese Entwicklung führe man nicht zuletzt auf das eingeschränkte Angebot zurück, das sich in Folge der Vandalismus-Schäden ergeben habe. „Ein wirtschaftlich zukunftsfähiges Geschäftsmodell erschien uns unter diesen Voraussetzungen nicht mehr realisierbar“, so Hanitzsch. Und schließlich spielten auch die erforderlichen Einsparungen im Rahmen der städtischen Haushaltskonsolidierung eine Rolle.
Aus dieser Gesamtsituation ziehe man nun Konsequenzen, heißt es vom Unternehmen. Bedeutet: Das Sharing-Angebot gehört ab sofort vollständig der Geschichte an. Denn schon im Winter 2023 hatten die Stadtwerke Gütersloh ihr E-Roller-Sharing eingestellt.

Stadtbus Gütersloh Foto: CarlMakesMedia
Rückblick auf ein vielversprechendes Angebot
Das CarSharing-Angebot ging im Dezember 2018 mit vier Fahrzeugen an den Start. Es folgten zwei weitere Standorte in Gütersloh. Das Prinzip war ganz einfach: Wer ein Auto benötigte, der konnte sich über das E-CarSharing ein Elektroauto per App mieten – eine ideale Ergänzung zum fahrplangebundenen Stadtbus-Angebot. Schließlich bot das CarSharing ein noch höheres Maß an Flexibilität – zu jeder Zeit und auch bei der Wahl des Verkehrsmittels. Und ganz im Sinne eines umweltschonenden Ansatzes standen ausschließlich Elektrofahrzeuge zur Miete bereit.
Ladesäulen werden in die öffentliche Ladeinfrastruktur integriert
Gute Nachrichten gibt es hinsichtlich der Ladesäulen. Die Ladepunkte, die bislang ausschließlich den Sharing-Fahrzeugen vorbehalten waren, werden die Stadtwerke Gütersloh zeitnah in ihre öffentliche Ladeinfrastruktur integrieren. So steht Nutzern von Elektrofahrzeugen an der Volkshochschule, auf dem Büskerplatz, am Nordbad, in der Nähe des Finanzamtes (Westfalenweg), auf dem Dorfplatz in Isselhorst und im Adlerweg bald jeweils eine zusätzliche Lademöglichkeit zur Verfügung.