Gütersloh (gpr). „Wir haben heute Schweden eingeladen!“ – Anja Kadatz vom Wapelbad-Team kündigt voller sichtbarer Vorfreude den Auftritt von „Sveriges Vänner“ in der Reihe „Weltstadtmusik“ des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh an. Der Name „Schwedens Freunde“ charakterisiert die Intention des gemischten Duos, das Landeskunde und Tradition virtuos mit Musik und Lyrik kombiniert. Gudrun Selle und Johannes Uhlmann sind vom Störmthaler See im Neuseenland südlich von Leipzig nach Gütersloh gekommen, um einem überaus interessiert lauschenden Publikum kulturelle Besonderheiten Schwedens akustisch zu vermitteln.
„Wir entführen Sie jetzt in den hohen Norden, mit alter traditioneller Musik. Sie werden merken, es ist viel Tanzbares dabei. Es gibt eine Menge Lieder und ich werde Ihnen immer eine kleine Einführung geben, damit Sie wissen, wovon ich singe“, erklärt Gudrun Selle nach dem Opener „Böl Olles Schottis“. Die Musikpädagogin singt, spielt Blockflöten in diversen Tonumfängen oder schlägt den Rhythmus auf einer fellbezogenen Rahmentrommel. Johannes Uhlmann begleitet die Lieder mit einem diatonischen Akkordeon, das auch satte Basstöne liefert. Dazu liefert er die zweite Singstimme, die sich voller Harmonie anschmiegt.
„Pols after Jon Andersen“ titelt das nächste Stück, das auf polnische Einflüsse im schwedischen Liedgut hinweist. Die Polka und der schwedische Hambo sind flotte Volkstänze, die paarweise im Dreivierteltakt getanzt werden. Nach dem leichtfüßigen Tanz ist es an der Zeit, den Sommer zu besingen. Paradoxerweise heißt das folgende Lied „Vinteren“ (Winter), inhaltlich aber handelt es vom Sommer und wie schön es ist, dass die Blumen sprießen und die Bäume grün sind. „Die Zeit, in der es mild und warm ist und die Tage lang, eignet sich zum Heiraten. In Schweden gibt es die schöne Tradition, dass es, wenn ein Paar sich traut, ein spezielles Musikstück gibt“, leitet Gudrun Selle ein weiteres Mal über, und das Duo spielt einen überlieferten Brautmarsch aus der Gemeinde Älvdalen in der Provinz Dalarna. Es folgt der „Hökpers valz“, ein typischer Hochzeitswalzer.
Das authentisch aufspielende Duo „Sveriges Vänner“ kommuniziert mit den Songs schwedisches Brauchtum und organisiert eine klingende Reise durch die nordischen Jahreszeiten. Das Wapelbad-Publikum fühlt sich magisch angezogen, füllt den Sitzkreis vollständig auf und applaudiert mit großem Vergnügen. Mit der spritzigen „Gustav Adolf Polska“ gibt es zum Schluss noch einen Ausflug in die Historie, und zum lautstark eingeforderten Zugabenreigen gehört mit dem Lied „Vintervisor“ (Winterlieder) auch ein Ausblick auf die kalte Jahreszeit.