Gütersloh (gpr). Die Ausstellung erzählt anhand von Biografien von der Vielfalt jüdischen Lebens in der Zeit vor und nach der NS-Herrschaft im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Die insgesamt 14 Roll-Ups und das zugehörige didaktische Material, das von den Kuratorinnen und Kuratoren des landesweiten Netzwerks „Erziehung nach Auschwitz“ erarbeiteten wurden, orientieren sich an dem Dreischritt, jüdisches Leben „vor, während und nach der Shoah“ darzustellen. Die Roll-Ups enthalten QR-Codes mit digitalen Biografiekarten sowie ausführlichem didaktischen Material und geben den individuellen Personen mit ihrem Schicksal ein Gesicht. Für alle, die ohne Smartphone unterwegs sind, liegen ebenfalls ausgedruckte Exemplare der Karten bereit.
Im Zuge der Ausstellung fand im Stadtarchiv zudem eine Fortbildung für interessierte Lehrkräfte statt, die, anhand der Archivalien im Stadt- und Kreisarchiv unter der Mitarbeit von Archivleitung Julia Kuklik die Möglichkeiten der Erarbeitung weiterer Biografien in den Schulen kennenlernten. Veranstaltet wurde die Fortbildung vom Kompetenzteam der Bezirksregierung Detmold. Die Biografien bilden verschiedene Alter, Berufe und Schicksale ab – unter anderem auch das von der Gütersloherin Ellen Tarlow, geborene Meinberg. Ihr Zuhause wurde am 9./10. November 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt. Sie und Ihre Eltern konnten 1941 in die USA fliehen, wo sie 2016 starb.

BU: (v.l.) Mitkuratorin Eva Lettermann, Archivleitung Julia Kuklik und Cornelia Rosa vom Kompetenzteam Lippe vor der Ausstellung im Foyer des Stadtarchivs in Gütersloh. Foto: Stadt Gütersloh.
Diese und weitere Schicksale früherer jüdischer Nachbarn sind noch bis Freitag, 11. April, im Foyer des Stadtarchivs kostenfrei zu den Öffnungszeiten des Lesesaals – Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 12.30 Uhr sowie Dienstag- und Donnerstagnachmittag zusätzlich von 14 bis 17 Uhr, ohne Anmeldung, einsehbar. Für Schulen und Institutionen, die die Ausstellung ebenfalls ausleihen möchten, steht die Mitkuratorin Eva Lettermann per E-Mail für Fragen unter eva.lettermann@kt.nrw.de gerne zur Verfügung.