Die Gewährleistung von Sicherheit im öffentlichen Raum stellt für viele Großstädte eine wachsende Herausforderung dar. Besonders die Innenstadt als zentraler Ort des städtischen Lebens steht im Fokus verschiedener Interessen. Bewohner, Besucher, Gewerbetreibende sowie Institutionen setzen sich für ein sicheres Umfeld ein. Wie sicher ist Bielefelds Innenstadt?
Diese Frage stand im Mittelunkt der vierten Auflage der Veranstaltungsreihe „Bielefelder Stadtgespräche“, die der Verkehrsverein Bielefeld jetzt im Founders Club veranstaltete. Rund 100 Gäste folgten der Einladung von Verkehrsvereinsvorsitzenden Ursula Pasch und Geschäftsführer Martin Knabenreich.
Klar sei, dass es bei vielen Problemen und Herausforderungen keine einfachen Antworten gebe oder schnelle Lösungen erwartbar seien, sagte Pasch in ihrer Begrüßung. „Wir können aber Wege aufzeigen und miteinander ins Gespräch kommen“, so Pasch. Der Verkehrsverein Bielefeld versteht sich als Impulsgeber für Themen aus den Bereichen Stadtentwicklung, Stadtmarketing und Tourismus und möchte die Vernetzung der relevanten Akteure sowie den Austausch miteinander fördern. Aus diesem Grund hat der Verkehrsverein 2022 die Veranstaltungsreihe zu wechselnden Themen ins Leben gerufen.
Hochkarätige Impulsgeber als Gäste
Zum Thema „Sicherheit in der Innenstadt“ konnte der Verkehrsverein hochkarätige Impulsgeber gewinnen. Polizeipräsidentin Dr. Sandra Müller-Steinhauer gab unter dem Titel „Good guy with a gun?“ Einblicke in die Bielefelder Polizeiarbeit. Im Vergleich zum Vorjahr sei für 2023 die Tendenz einer steigenden Kriminalitätsrate in Bielefeld sichtbar, so Müller-Steinhauer. Mit Maßnahmen wie der Errichtung einer Soko Innenstadt, bestehend aus einem 13-köpfigen Experten-Team, soll mehr Sicherheit gewährleistet werden. Aus der Sicht des Ordnungsamts schilderte dessen Amtsleiter Maik Maschmeier unter der Überschrift „Bielefeld – mit Sicherheit eine schöne Stadt“, welchen Herausforderungen sich die Bielefelder Innenstadt täglich stellen muss.
Innenstadtplätze wie eine gute Nachbarschaft organisieren
Einblicke in die Drogenszene gab der geschäftsführende Vorstand der Drogenberatung e. V. Jan-Gert Hein. Unter dem Titel „Sicherheit zwischen Fürsorge und Besorgnis“ berichtete Hein von der Arbeit der Beratungsstelle, die Hilfe suchende Menschen unterstützt. „Innenstadtplätze müssen den Menschen Orientierung geben und wie eine gute Nachbarschaft organisiert werden“, so Hein.
Die anschließende Diskussion moderierte Timo Fratz, Chefredakteur von Radio Bielefeld, der durch den Abend führte. Die Teilnehmenden zogen gemeinsam das Fazit, dass das Sicherheitsgefühl in der Stadt als Gemeinschaftsaufgabe aller Akteure zu sehen ist. Zu den „Bielefelder Stadtgesprächen“ werden Mitglieder des Bielefelder Verkehrsvereins eingeladen sowie je nach Thema noch Gäste aus Politik und Stadtgesellschaft. www.verkehrsverein-bielefeld.de