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  • 12.04.2024
  • Ausgabe 98
  • RegioCarl

Danielas Blog Part 21

Hidcote Manor Gartenräume par excellence
Daniela Redakteurbild

Daniela

Content-Redakteurin

Fotos und Text: Daniela Toman

Danielas Blog Part 21

Der erste Garten, der zum National Trust kam, war Hidecote Manor in der Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands. 1907 begann der amerikanische Privatier Lawrence Waterbury Johnston mit der Gestaltung der Parkanlage rund um das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Johnston wollte einen besonderen Garten schaffen und orientierte sich dabei am Arts and Crafts Movement. Dies war eine britische Bewegung in der Kunst und insbesondere im Produktdesign. Formelle Strukturen, Formschnitt und farbenfrohe Pflanzungen sind zentrale Elemente. Charakteristisch für Hidecote Manor waren dabei die Unterteilung des Parks in Gartenräume, die Anlage von Sichtachsen, die kunstvoll geschnittenen Gehölze und die roten Staudenbeete (Red Borders).

Die beiden Red Borders sind ein wichtiger Teil des Gartens und verbinden die angrenzenden Gartenräume miteinander. Die Bepflanzung besteht aus einem Farbspiel von Zinnoberrot bis Karminrot, aber auch aus Tönen in hellorange, kastanienbraun und violett. Dabei ist die Kunst der Farbverteilung im Beet. Johnston achtete darauf, rot-gelbe Pflanzen nicht mit rot-blauen Pflanzen zu vermengen.

Die Unterteilung von Hidcote Manor Garden in verschiedene Räume erinnert an die Italienischen Renaissancegärten des 16. Jahrhunderts. Die umliegende Landschaft wird im Stil der englischen Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts über Sichtachsen mit einbezogen. Die Staudenbeete sind in der Tradition der englischen Cottage-Gärten angelegt. Die Abgrenzung der einzelnen Räume (engl. Outdoor Rooms) erfolgt durch Hecken bestehend aus Eiben, Buchen, Buchs, Stechpalmen und Hainbuchen. Zusätzlich gibt es einige Mauern und Zäune. Insgesamt ließ Johnston 21 verschiedene Gartenräume anlegen, von denen jeder ein anderes Thema innehat.

Ein wichtiges Gestaltungselement sind die Sichtachsen. Als Besucher hat man nur über diese die Möglichkeit in die umgebende Landschaft zu schauen. Die längste Achse ist der Long Walk. Dieser erstreckt sich von der Gartenlaube, die den Übergang zu den Red Borders bildet, bis zur Grenze des Grundstücks. Am Ende der Achse setzte Johnston das Konzept der geborgten Landschaft um, denn der Long Walk bietet eine weite Aussicht auf die umliegende Landschaft. Weitere Sichtachsen ergeben sich in einzelnen Gartenräumen und durch die Verbindung von einzelnen Räumen.

Ein weiteres wichtiges Element in diesem Garten ist der Formschnitt. Johnston verwendete Eiben und Buchs. Die Kunst des Formschnitts wendete Johnston vorwiegend im Topiary Garden/White Garden an, der wegen seiner vier aus Buchs geformten Pfauen berühmt ist. Im Pillar Garden findet der Besucher zwei parallel angeordnete Reihen mit Eibensäulen und der Stilt Garden besteht aus in Form geschnittenen Hainbuchen.

Sie sollten bei einer nächsten Reise in den Südwesten Englands diesen Garten unbedingt auf Ihrer to do Liste haben. Es gibt noch so viel Interessantes zusätzlich über diese Anlage zu erfahren.