Fotos: Matthias Kirchhoff und Timon Oelker
Wir waren zu Gast im Nordbad in Gütersloh und haben den jungen Schwimmern der DLRG AK12 (Altersklasse 12) beim Training zugeschaut. Auf dieser Bahn trainieren die Kinder bis zum Alter von 12 Jahren mit dem Fokus auf Rettungswettkämpfe.
Jeder der Rettungsschwimmer einer Staffel schwimmt 50 m Freistil und untertaucht das Hindernis. Auf der Strecke muss jedes Staffelmitglied vor und nach jedem Hindernis mindestens einmal mit dem Kopf die Wasseroberfläche durchbrechen. Per Kopfsprung geht’s ab ins Wasser, das sieht so leicht aus, als fliege der Schwimmer, der unter Wasser das Hindernis unterschwimmt und wenn er am Ende auftaucht, springt der nächste der Staffel los. In dieser Disziplin haben die jungen Schwimmer einmal mehr gute Chancen auf eine Medaille, nachdem sie schon des öfteren erfolgreich an Meisterschaften teilgenommen haben. Heute geht es um die 12 – 13jährigen der AK 12.
Alle Rettungsschwimmer müssen zunächst eine fundierte Grundausbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen absolvieren. Diese Ausbildung umfasst das Erlernen verschiedener Schwimmstile und Rettungstechniken sowie das Erreichen des Rettungsschwimmabzeichens. Da Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit entscheidende Faktoren im Rettungssport sind, beinhaltet das Training auch umfangreiche Konditionsübungen zur Verbesserung der allgemeinen Fitness.
Die Ausrüstung
Wer mit dem Rettungsschwimmen beginnen will, braucht eigentlich nicht viel neben der Bereitschaft, mindestens zwei Mal in der Woche zu trainieren: Eine Badehose/Badeanzug, eine Schwimmbrille, um die Augen vor Chlor zu schützen und die Sicht unter Wasser zu verbessern und Flossen, die die Geschwindigkeit erhöhen und die Beinmuskulatur stärken. Für Kinder sind zunächst Gummiflossen ausreichend, sie sind gelenkschonender als die Fiberglas-Flossen, die später zum Einsatz kommen. Ab ca. 15 Jahre tragen die Schwimmer dann Wettkampfflossen, die maßangefertigt werden, ebenfalls aus Fiberglas bestehen und ziemlich teuer sind. Neben dem sportlichen Einsatz ist aber auch das Miteinander wichtig. Wenn man sich aufeinander verlassen muss, dann ist es gut, ein freundschaftliches Verhältnis zu wahren. Dabei unterstützen Aktivitäten außerhalb des Schwimmens enorm, wie z.B. das Pfingstlager, das gerade wieder stattgefunden hat.
Jedes Jahr über das Pfingstwochenende lädt die Bezirks Jugend alle Kinder, von 6- 12 Jahren, aus den Ortsgruppen des Bezirk Kreis Gütersloh zu drei Tagen Abenteuer ein!! Das Pfingstlager findet an wechselnden Orten im Sauerland statt. Übernachtung, Essen, Spiele, Wanderungen und vieles mehr spielt sich alles in einer und um eine Schützenhalle ab, jedes Jahr unter einem anderen Motto.
Effektives Training
Thomas Müller (54) trainiert bereits seit 40 Jahren immer wieder neue Talente in der DLRG Gütersloh. Mittlerweile übernimmt sein Sohn Jannis (20), Schwimmer der Junioren Nationalmannschaft, auch gern mal das Training. Jannis konnte in seiner Schwimmerlaufbahn einige besondere Auszeichnungen »erschwimmen«. Bei der Weltmeisterschaft 2022 gewann er z.B. fünf WM – Medaillen. Damit war er einer der erfolgreichsten Schwimmer des Juniorenteams. Jannis hat uns gezeigt, wie schwierig es ist, diese Wettkampfflossen anzuziehen, eine Quälerei, die sich aber lohnt. Der junge Mann hält übrigens 4 deutsche Rekorde und hat zahlreiche Medaillen gewonnen bei Deutschen-, Europa- und Weltmeisterschaften. Chapeau!
Den Ernstfall trainieren
Der Dummie ermöglicht das Training für den Ernstfall mit einem Gewicht von ca. 40 kg wenn sie ganz gefüllt ist. Die Rettungspuppe ist aus schlagfestem Kunststoff gefertigt und dadurch besonders robust. Das Gewicht der Puppe beträgt etwa 8 kg. Für eine Lebendrettung, bei der der Kopf aus dem Wasser ragen muss, befüllt man sie nur halb. Wir vom CARL sind begeistert und freuen uns, dass wir hinter die Kulissen schauen durften. Wir finden es großartig, dass viele junge Schwimmer sich bereit erklären, als Lebensretter für andere da zu sein. Große Klasse!