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  • 15.12.2023
  • Ausgabe 95
  • RegioCarl

#JazzCityGT -Blog 08

B.B. King - Der König des Blues in Gütersloh
Reinhard Fulde Redakteurbild

Reinhard Fulde

Content-Redakteur

Königlicher Auftritt in der Jazz-City

Blues-Legende B.B. King begeistert Gütersloh

Mag man beim Jazz noch darüber streiten, wer denn nun der größte Gitarrist ist oder war (Charlie Christian, Django Reinhardt, Tal Farlowe, Wes Montgomery oder gar einer der »modernen«: Jim Hall, John McLaughlin?). Beim Pop steht das mit Jimi Hendrix allerdings ziemlich eindeutig fest. Und auch beim Blues gibt es kaum Zweifel: B.B. King dürfte der unbestrittene »König« sein. In den frühen 90er Jahren in den Nachwehen des allgemeinen Blues Revivals der 70er war er wohl auf dem Gipfel seiner Berühmtheit: Popgrößen wie die Rolling Stones, Eric Clapton, van Morrison u.v.a. standen Schlange, um mit ihm entweder bei Konzerten oder Plattenaufnahmen zusammen zu spielen. Zahlreiche Auszeichnungen, wie u.a. die Aufnahmen in die Halls of Fame (Blues und Rock’n Roll), ein Stern auf Hollywoods Walk of Fame, die National Medal of Arts , zeugen von seinem späten Ruhm.
Fotos: Raimund Vornbäumen

Nach drei vorangegangenen Großereignissen im Großen Saal der Stadthalle (Dizzie Gillespie und zweimal Miles Davis) ergriff Josef Honcia dann 1993 die Gelegenheit beim Schopf, zum vierten Mal einen Superstar nach Gütersloh zu holen, die Halle erneut zu füllen, und dank seiner guten Kontakte gelang auch dieser Coup. Text: Reinhard Fulde Fotos Raimund Vornbäumen Ein großes Dankeschön an den Fotografen Raimund Vornbäumen für diese fantastischen Bilder, die er in der Jazz-City Zeit für die Neue Westfälische eingefangen hat. Und an Reinhard Fulde, der uns mit seinen Texten in die vergangene Zeit eintauchen lässt.

Und wahrlich wie ein König trat B.B. King in Gütersloh auf: Angefangen von seinem aufwendigen Einzug ins Parkhotel mit großem Gefolge, dem Las –Vegas tauglichen Geschrei des Ansagers zu Beginn des Konzerts und seinem triumphalen Einzug auf die Bühne der Stadthalle – ein riesiges, »königliches« Showspektakel rollte ab. Mag das manchem Musikfreund zunächst vielleicht etwas »too much« gewesen sein – spätestens bei den ersten angerissen Tönen von B.B. Kings berühmter Gitarre »Lucille« waren solche Gedanken vergessen: Da erklang die einflussreichste Gitarre des Blues – unnachahmlich, unverwechselbar trotz vieler Kopierversuche : »Lucille« sang und weinte mit einem wunderbar kraftvollen und zugleich weichen Sound. 

JazzCityGT -Blog 08 - B.B. King
JazzCityGT -Blog 08 - B.B. King

Da störten dann auch einige wohl unvermeidliche Songs wie »You are my Sunshine« und »When the Saints Go Marching in« und die zahlreichen Versuche der Publikumsanmache durch Aufforderungen zum Mitklatschen und Mitsingen nicht mehr.

Auch nach dem Konzert machte King seinem Namen alle Ehre: Im Hotelfoyer, umringt von Managern, Journalisten und Fans, hielt er weiter Hof, erfüllte huldvoll Autogrammwünsche, teilte freigiebig Souvenirs, hier vorgefertigte Autogrammkarten, aus. »Lucille«- Anstecknadeln hatte er schon während des Konzerts ins begeisterte Publikum geworfen und natürlich ließ er sich auch auf der anschließenden Pressekonferenz ausgiebig feiern.

Info B. B. King (* 16. September 1925 in Berclair, Leflore County, Mississippi als Riley B. King; † 14. Mai 2015 in Las Vegas, Nevada) war einer der einflussreichsten Blues-Gitarristen und –Sänger. Er beeinflusste Generationen von Rock- und Bluesmusikern. Seine Schallplatten wurden mit insgesamt 15 Grammys ausgezeichnet.

Übrigens

Besonders für Gitarrenfreunde: Schaut doch mal bei Google und YouTube unter »Lucille – B.B. King« nach. Dort bekommt ihr wunderbare Bilder, Film- und Konzertausschnitte und Texte zu B.B. King und seiner sagenumwobenen Gitarre »Lucille«.

Meine Lieblingsplatten:

Best of B.B.King – The Thrill is Gone
Riding with the King
(mit Eric Clapton)
Deuces Wild
Live at the Rega

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