Abschied nach 50 Jahren: Wilfried Beinerts Motorradhaus schließt seine Tore
Eine Rückblende auf die Erfolge und Leidenschaften eines Motorrad-Enthusiasten
Auch, wenn das Geschäft von Wilfried Beinert nach 50 Jahren nun am 15. März 2024 schließt, so bleibt die Liebe zum Motorrad erhalten. Sicher haben Wilfried Beinert und seine Frau Margret endlich einmal Zeit für die Dinge, die sie immer gern tun wollten und wofür bisher die Zeit fehlte. Ohne seine Frau sei es nicht möglich gewesen, so ein Unternehmen zu führen. Sie habe ihn in allem unterstützt und wo möglich den Rücken freigehalten.
Aber zuerst zum Anfang. Der Vater betrieb eine Tankstelle, schon damals war junge Wilfried begeistert von den Zweirädern und nachdem er den Beruf des Werkzeugschlossers erlernt hatte, dann das Abituram Overberg-Kolleg in Münster machte und später Volkswirtschaft studierte, widmete er sich bereits den Motorrädern und lernte praktisch von der Pike auf alles, was man wissen muss, wenn es beim Motorrad mal hakt oder eine Maschine wieder auf die Straße gebracht werden soll.
Aufgrund seiner beruflichen Qualifikation und der sportlichen Erfolge, eröffnete Beinert 1974 seine Motorradhaus, das er in den Folgejahren kontinuierlich ausbaute. Er wurde Vertragshändler für die Marken Suzuki, Yamaha und Honda.
Das Geschäft auf dem ca. 3.500 m² große Gelände hatte zu Spitzenzeiten 17 Beschäftigte und es wurden rund 40 junge Leute ausgebildet. Auf der 1.500 m² großen Verkaufsfläche konnten zu guten Zeiten bis zu 200 neue und gebrauchte Maschinen bewundert – besser noch erworben – werden.
Der Wunsch 24-Stunden-Rennen zu fahren war erwacht, aber die Umsetzung war zunächst gar nicht einfach. Die Suche nach einem geeigneten Partner, den man für derartige Rennen unbedingt braucht, war zunächst erfolglos. Während des Studiums in Hamburg lernte er dann Koishi Shimada kennen. Es konnte endlich losgehen. Die beiden jungen Männer bestritten gemeinsam Rennen in Belgien, Spanien, Großbritannien, Italien (Imola) und Le Mans, Frankreich.
Seinen größten sportlichen Erfolg konnte Wilfried Beinert in Barcelona feiern. 1972, er ist damals 24 Jahre jung, wurde er mit seiner Yamaha RD 250, die 39 PS hat, Europameister in der 250 Kubikzentimeter Hubraum Klasse.
Historische Maschinen sind eine besondere Leidenschaft Wilfried Beinerts. So gab es im Motorradhaus an der Herzebrocker Straße auch häufig Raritäten wie z.B. BMW, BSA, Malaguti, Miele oder Adler zu sehen. Seine private Sammlung an alten Maschinen möchte er zukünftig im Kabelwerk in Beelen zeigen.
In der neu gewonnenen freien Zeit freuen sich Wilfried Beinert und seine Frau Margret auf Reisen, beispielsweise zu den erwachsenen Töchtern, die in Düsseldorf und Wien leben, aber auch eine Reise nach Taiwan ist angedacht. Dort ist er mit Mitgliedern eines Motorclubs befreundet, die er bei früheren Reisen kennengelernt hat.
Wir vom CARL wünschen Wilfried Beinert einen großartigen (Un)Ruhestand mit dem ausgewogenen Maß an Erholung und Aktivitäten!