TEXT: REGINA MEIER ZU VERL · FOTOS: MATTHIAS KIRCHHOFF
MODERNE TRIFFT TRADITION UND GÄSTE FÜHLEN SICH ZUHAUSE - STYLISCHE ZIMMER MIT GESCHICHTE Alt im Namen, modern im Herzen: Wer heute ein Zimmer im Altdeutschen Hof bucht, wird überrascht. Keine Einheitsmöbel, keine austauschbare Hotelatmosphäre – sondern Räume, die ihre eigene Sprache sprechen. Da steht ein Lampenschirm, der Geschichten flüstert, dort liegt ein Buch, das an die Bertelsmann-Vergangenheit erinnert.

Jedes Zimmer trägt ein Thema, jedes Detail ist bewusst gewählt und versetzt den Gast in eine Zeit, die lange vor heute lag.DabeihatmanaberalleVorteilederheutigenZeitinden durchweg renovierten Hotelzimmern. Dazu gehören Glasfaser- Internet, moderne Bäder und ein gemütliches Ambiente, das Reisende sofort ankommen lässt. Geschäftsreisende, Monteu- re, aber auch Familien fühlen sich hier gleichermaßen wohl – weil man spürt, dass hier mit Liebe eingerichtet wurde.
NOSTALGIE PUR: DIE 70ER LEBEN WEITER
Nur ein paar Schritte weiter – und man tritt in eine andere Welt. Die Gaststube, seit 1972 nahezu unverändert, wirkt wie eine Zeitkapsel. Holzvertäfelungen, alte Radios, bunte Blechschilder und Sammlerstücke, die Volker Beckord in Jahrzehnten zusammengetragen hat. Hier wirkt nichts künstlich inszeniert, alles ist echt gewachsen.


Wer Platz nimmt, taucht ein in eine Atmosphäre, die es so kaum noch gibt – ein kleines Stück »früher«, das den Gästen bis heute ans Herz gewachsen ist. Ein halbes Jahrhundert schon wird hier aufgetischt, gelacht und angestoßen – ein Jubiläum, das stolz macht.
ALTDEUTSCHER HOF
WENN NACH FEIERABEND ALLE SCHLANGE STANDEN …
Und Geschichten gibt es viele. In den 70er- und 80er- Jahren zählten Beckords Gäste, die man sonst nur aus Funk und Fernsehen kannte: Frank Farian, die Musiker von Boney M. oder auch Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals. Besonders lebendig bleibt die Erinnerung an Farian: Wenn er mit seinem roten Sportwagen auf den Hof fuhr, wurde es für die Mitarbeiter von Sonopress zum kleinen Volksfest – alle standen stramm, und der erste Weg führte in den Altdeutschen Hof. Dort warteten schon Bratwurst und Kartoffelsalat. Szenen wie diese zeigen, dass der Hof nicht nur ein Hotel war, sondern ein Treffpunkt, ein Stück gelebte Kultur. Aber nicht nur Prominente gaben sich hier die Klinke in die Hand, die Nähe zu Bertelsmann zeigte sich auch darin, dass die Mitarbeiter in den Pausen oder nach Feierabend hier Schlange standen, um eine Bratwurst vom Grill zu genießen.


WLAN TRIFFT WESTFÄLISCHE KÜCHE
Am Abend geht es dann an den Stammtisch oder an die langen Holztische in der Gaststube. Auf der Karte stehen Gerichte, die man kennt – und genau deshalb liebt: Currywurst, Strammer Max, Grünkohl mit Pinkel, dazu Rindsgulasch oder hausgemachte Bratkartoffeln. Einfach, ehrlich, frisch gekocht. Volker Beckord lenkt sie Handwerker von der Pike auf – und das schmeckt man. Wer hier sitzt, spürt schnell: Es geht nicht um Sterne oder Trends, sondern um ehrliche, deftige Genuss. Ein gezapftes Bier dazu, und die Welt ist für einen Moment in Ordnung.
GÄSTE, DIE BLEIBEN
Viele, die einmal kommen, kehren wieder. Manche Firmen schicken seit Jahrzehnten ihre Mitarbeiter hierher, ein Monteur erinnert sich sogar: Schon als junger Geselle hat er sich sein erstes Feierabendbier geholt – und heute steht sein Ruhestand bevor – und er bleibt dem Haus trotzdem treu. Es sind diese Begegnungen, die den Altdeutschen Hof prägen. Hier ist man nicht anonym, hier sagt man sich – und manchmal kennt man sogar die Geschichten dahinter.


MODERNE TRIFFT TRADITION
So ist der Altdeutsche Hof Beckord heute wie gestern ein fester Bestandteil der Gütersloher Gastlichkeit: moderne Zimmer, die keine Wünsche offenlassen, und eine Gaststube, die seit 50 Jahren Kult ist. Ein Haus, das Vergangenheit bewahrt und zugleich in die Zukunft schaut – charmant, bodenständig und ein bisschen »Daddy Cool«.



























