FOTOS & TEXT: DANIELA TOMAN
Danielas Blog Part 39
Der kürzeste Fluss Deutschlands
Paderborn, am südöstlichen Rand der Westfälischen Bucht gelegen, hat eine Besonderheit, die so in keiner anderen Stadt in Deutschland vorkommt. Aus über 200 Quellen entspringt hier der kürzeste Fluss Deutschlands, die Pader. Nach nur 4,6 Kilometern mündet sie neben dem Schloss Neuhaus in die Lippe. Das Wasser der Quellen wird in 6 ummauerten Quellbecken gesammelt, aus denen die 6 Quellbäche entstehen, die kurz vor dem Innenstadtring zur Pader zusammenfließen. Die Paderquellen zählen mit mehr als 4.000 Liter Wasser pro Sekunde zu den wasserreichsten Quellen Deutschlands.
Paderborner Dom
Im westlichen Paderquellgebiet entspringen Börnepader, Dammpader und Warme Pader. Deren Wasser ist etwa 4–6 °C wärmer als das der anderen Quellen. Früher wuschen und bleichten hier die Waschweiber, deshalb trägt sie auch den Namen Waschpader. Im östlichen Quellgebiet beim Dom. Im östlichen Quellgebiet beim Dom liegen Rothobornpader und Dielenpader, die Maspernpader entsteht nahe der Paderhalle und entwässert das nördliche Quellgebiet.
Maspernpader
Es handelt sich um Karstquellen, die versickertes Wasser der Paderborner Hochfläche wieder freigeben. Einige entspringen in Kellern, etwa die Augenquelle unter der Stadtbibliothek oder die Rothoquelle unter der Kaiserpfalz. Entlang der Dielenpader reichte das Wasser einst bis an die Häuser, welche somit nur über Dielen zu erreichen waren. Auf 500 m vereinen sich alle Quellbäche zur Pader.
Früher bildeten die Paderquellen eine wichtige wirtschaftliche Grundlage der Stadt. Das schnell fließende Wasser trieb viele Mühlen an und war für das Paderborner Brot und Bier unentbehrlich. Heute ist das Paderquellgebiet als »grüne Lunge« Paderborns ein Ort der Ruhe und Erholung. Diese Oase im Stadtzentrum dient nicht nur als beliebter Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere.
Zusammenfluss Pader & Lippe
Für Flora und Fauna besteht an den Quellbächen noch Verbesserungspotenzial. Viele Quellen sind durch Uferverbau eingeschränkt. Naturnahe Uferstrukturen sollen sich mit quelltypischen Pflanzen und Tieren entwickeln. Die Maspernpader wurde 2018/2019 renaturiert. Durch höhere Fließgeschwindigkeit soll Algenwuchs reduziert werden. Ein Besuch Paderborns lohnt sich – wegen der Natur und der Geschichte.
