Erzdiözese Paderborn. Im September 1974 fuhren die Malteser der Erzdiözese Paderborn erstmalig mit Menschen in Krankheit und mit Behinderungen nach Werl. Ziel war und ist die Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung, um dort am Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ Hoffnung zu erfahren aber auch, um Sorgen und Nöte vorbringen zu können. Selbst in den Coronajahren 2020 und 2021 verzichteten die Malteser nicht auf die bestärkende Wallfahrt: mit kleinen Abordnungen aus den Malteser Ortsgliederungen wurde die Heilige Messe auf dem Kreuzwegplatz neben der Basilika unter freiem Himmel gefeiert.
Dieses Jahr waren über 270 Pilgernde angemeldet. Mit insgesamt sechs Reisebussen reisten die meisten von ihnen an und die Passagiere konnten direkt auf dem nahen Marktplatz aussteigen. Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen waren, bekamen Unterstützung durch freiwillige Helferinnen und Helfer aus ihren Gliederungen. Um 10 Uhr versammelten sich die Malteser und weitere Gottesdienstgäste aus Werl zum feierlichen Hochamt in der Wallfahrtsbasilika. Die Heilige Messe zelebrierte der Malteser Diözesanseelsorger Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg. Ihm zur Seite standen Pastor Stephan Mockenhaupt, Wallfahrtsseelsorger aus Werl, sowie der Malteser Ortsseelsorger aus Lage/Lippe Pastor Jürgen Hülseweh sowie Malteser-Diakon Heinz-Jürgen Nolde aus Castrop-Rauxel. Die musikalische Gestaltung durch den Madrigalchor Werl unter Leitung von Jörg Segtrop und mit Wolfgang Bitter an der Orgel unterstrich den feierlichen Rahmen dieses Jubiläumshochamtes.
Nach dem Gottesdienst waren alle Teilnehmenden in der Werler Stadthalle zu einem gemeinsamen Mittagessen, lecker zubereitet von dem Feldküchenteam der Malteser aus Altenbeken-Buke, eingeladen. Fleißige Helferinnen und Helfer der Malteser aus Balve hatten die Stadthalle geschmückt und für die Mittagsgäste vorbereitet. Unter den Gästen auch die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Werl Beate Kohlmann, die den Maltesern für ihre Treue zum Wallfahrtsort Werl und ihr gesellschaftlich so wichtiges Engagement dankte.
Johanna Gräfin von Brühl, Diözesanoberin und stellvertretende Diözesanleiterin, freute sich besonders, dass man nach den Coronajahren endlich wieder mit einer größeren Gruppe diese Wallfahrt erleben könne. Besonders begrüßte sie Wallfahrer, die tatsächlich schon bei der ersten Fahrt nach Werl im Jahr 1974 mit dabei waren. Ein großer Dank von Gräfin Brühl ging vor allem an die Helfenden im Hintergrund, die zur Organisation und Durchführung der Werler Wallfahrt beitragen.
„Wallfahrt“ war auch das Stichwort von Thomas Ohm. Der Beauftragte des Lourdes Pilgerdienstes lud zur Lourdes-Wallfahrt im kommenden Jahr ein. Dann werden die Malteser per Bus und Flieger über Himmelfahrt vom 8. bis 13. Mai 2024 in den südfranzösischen Wallfahrtsort reisen.
Gestärkt machten sich die Pilgergruppen nach dem Mittagsessen in einer kleinen Prozession von der Stadthalle wieder auf den Weg zur Wallfahrtsbasilika. Begleitet wurden sie von Pastor Stephan Mockenhaupt, der die Gebete und Lieder zur Prozession anleitete. Damit alle sicher zu Fuß durch den Stadtverkehr kamen, standen die Motorradstaffel der Dortmunder Malteser und weitere Helfer an Kreuzungen und Abzweigungen bereit. In der Stadthalle hatte jede Pilgerin und jeder Pilger bereits eine Rose erhalten, die – versehen mit einem kleinen Zettel für persönliche Bitten an die Muttergottes – vor das Gnadenbild in der Basilika niedergelegt wurde.
Den Abschluss des sonnigen Wallfahrtstages bildete eine Andacht, geleitet von Norbert Scheckel, stellvertretender Diözesanseelsorger der Malteser aus Geseke. Als Andenken und als Geschenk für Daheimgebliebene bekamen die Pilgernden eine kleine Kerze überreicht. Diese hatte Norbert Scheckel während der Abschlussandacht gesegnet. Musikalisch wurde die Andacht von Walter Müller, auch als Musiker in der Lourdes-Band aktiv, an der Orgel begleitet.
Die sanitätsdienstliche Absicherung der Wallfahrt übernahmen die Malteser aus Fröndenberg. Gegen 15 Uhr ging es für die Pilgergruppen, bestärkt im Glauben und mit Freude über die erlebte Gemeinschaft, wieder nach Hause.
INFO:
- Die erste Malteser „Kranken- und Behindertenwallfahrt“ nach Werl fand am 8. September 1974 statt.
- In Summe haben an allen 50 Wallfahrten über 38.000 Pilgerinnen und Pilger teilgenommen.
- In den ersten Jahren lag die Teilnehmerzahl immer bei über 1.000; in den Jahren vor Corona lag die Zahl bei 600 bis 700 Personen.
- Langjährige und verdiente Malteser Pilger und Pilgerinnen erhalten seit 2020 die Werler Wallfahrtsplakette; gestiftet vom ehemaligen Diözesanleiter der Malteser Stephan Graf von Spee.