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  • 29.09.2025
  • Ausgabe 115
  • RegioCarl

BÜRGERTAG 2025

BÜRGERTAG 2025 IN GÜTERSLOH – EIN TAG VOLLER BEGEGNUNGEN
Regina Meier zu Verl Redakteurbild

Regina Meier zu Verl

Content-Redakteurin

TEXT: REGINA MEIER ZU VERL | FOTOS: MATTHIAS KIRCHHOFF

Die Sonne legte einen goldenen Glanz über Dreiecksplatz und Theodor-Heuss-Platz, als Gütersloh seinen vierten Bürgertag feierte. Schon beim Näherkommen spürte man: Hier geht es nicht bloß um Programm und Trubel. Hier standen die Menschen im Mittelpunkt – jene, die Zeit, Herzblut und Ideen schenken, damit das Leben in der Stadt wärmer, vielfältiger und stärker wird. Und doch fehlte es nicht an Genuss für alle Sinne: Musik erfüllte die Luft, Folkloretänze ließen bunte Röcke schwingen, und wer innehielt, konnte für einen Moment einfach nur staunen.

Überraschende Vielfalt

Zwischen Teeduft und Mokka, zwischen Blasmusik und Reanimationstraining herrschte eine Atmosphäre, die man nicht planen kann: Nähe, Begeisterung und Neugier. Besucher blieben an den Ständen stehen, ließen sich Geschichten erzählen, probierten aus, stellten Fragen – und entdeckten dabei eine Bandbreite an Engagement, die überraschte. Ein paar Schritte weiter lud der Folklorekreis in Trachten von vor 200 Jahren auf eine Zeitreise ein. Gleich nebenan übten Kinder an einer Puppe die Herzdruckmassage im Rhythmus von »Stayin’ Alive«. »Schneller, noch schneller!«, rief ein Mädchen, während die Helfer erklärten, wie wichtig es ist, im Ernstfall den Mut nicht zu verlieren. Auf dem Platz war Staunen allgegenwärtig – etwa als der Flugverein sein Segelflugzeug präsentierte oder als der Motorradclub U.B.A.K.A. erzählte, wie er benachteiligte Kinder unterstützt.

Mitmachen erwünscht

Für Organisatorin Elke Pauly-Teismann war dieser Tag mehr als ein großes Fest. »Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gemeinschaft«, sagt sie. »Oft geschieht es im Stillen – heute machen wir es sichtbar.« Zum ersten Mal waren auch Selbsthilfegruppen dabei, die Mut und Halt geben, wenn das Leben ins Wanken gerät.

Foto: Organisatorin ElkE Pauly-Teismann

Viele Besucher gingen nicht nur mit Infomaterial nach Hause, sondern mit neuen Ideen: Wo könnte ich mich einbringen? Wer Lust hat, selbst aktiv zu werden, findet Hilfe: bei Elke Pauly-Teismann direkt oder mit dem Mitwirko-Mat – einer Art „Wahl-O-Mat“ fürs Ehrenamt. »Mich beeindruckt, wie viel Leidenschaft, Kreativität und Zeit Menschen investieren«, sagt sie. »Und wie sehr sie damit unser Zusammenleben bereichern.«

Kinder im Mittelpunkt

Und während am Dreiecksplatz und am Theodor-Heuss-Platz die Gespräche nicht abrissen, erinnerte der Kinderschutzbund beim zeitgleich gefeierten Weltkindertag daran, dass Kinder sichere Räume und verlässliche Begleitung brauchen. »Kinder sind unsere Gegenwart und unsere Zukunft«, so Bürgermeister Trepper. »Sie verdienen volle Aufmerksamkeit und Unterstützung.« Vor der Martin-Luther-Kirche tummelten sich Familien, Luftballons stiegen in den Himmel, und das Lachen der Kinder legte eine heitere Klangspur über den Tag – ein starker Kontrast zu den ernsten Themen, für die der Kinderschutzbund eintritt.

Ein langer Nachhall

Als am Abend die Stände abgebaut wurden, blieb ein Gefühl von Fülle zurück. Wer über den Platz ging, hörte noch die Stimmen im Ohr, roch den Duft von Kaffee und Baklava und sah die bunten Bilder vor sich: Trachten, Segelflugzeuge, Einsatzfahrzeuge, Kinder mit roten Wangen. Am Ende des Tages blieb der Eindruck, dass eine Stadtgesellschaft genau dann stark ist, wenn viele an einem Strang ziehen. Der Bürgertag zeigte: In Gütersloh tun das unzählige Menschen – leise, engagiert, mit Freude am Miteinander. Wer Lust bekommen hat, selbst Teil davon zu werden, findet schnell Anschluss. Denn Möglichkeiten gibt es reichlich – und offene Türen allemal.