Horton in Gütersloh: Erinnerungen an einen Star
Abschied von einer Legende: Peter Hortons Vermächtnis
Heute geht es wieder um einen der bekannten oder unbekannten Stars, die Gütersloh besucht haben. Peter Horton machte sich als Sänger, Gitarrist und Schriftsteller einen Namen. Er moderierte zahlreiche Musiksendungen, darunter »Café in Takt« (1978–1984) sowie »Hortons Kleine Nachtmusik« (1986–1989). In den 1980er-Jahren hatte er große Erfolge mit Sigi Schwab als Duo »Guitarissimo«. Peter Horton hat rund 600 Musikwerke und Chansons geschrieben und 60 Schallplatten veröffentlicht sowie mehrere Bücher.
1979 ist er zum ersten Mal in Gütersloh aufgetreten. In der damals ausverkauften Stadthalle hat er seine Fans begeistert. Drei Jahre später dann ein großartiges Konzert zusammen mit seiner Ehefrau und Pianistin Slava Kantcheff in der Gaststätte »Piano« an der Kökerstraße. Der viel zu früh verstorbene Wirt Walter Schmäling hat das Musiker-Duo kurzfristig verpflichten können. Als Peter Horton die Mini-Bühne der Kneipe am Nachmittag zum Soundcheck betreten hat, überkommt ihn plötzlich die Skepsis: »Das hier ist mir viel zu klein.
Guitarissimo 1980
Hier passen kaum Leute rein.« Außerdem hat Schmäling für den Abend keinen Flügel, sondern ein elektronisches Piano für die Pianistin bestellt. Slava Kantcheff hat ihre Bedenken geäußert: »Mal sehen, ob ich damit zurechtkomme.« Am Ende hat dann doch alles geklappt und es war ein voller Erfolg.
»An diesen Abend habe ich mich immer wieder gerne erinnert. Wir haben improvisieren müssen«, gibt Horton auch Jahre später zu. Es sollten nämlich noch zwei weitere Liederabende im neuen Theater folgen. Eines allerdings mit mäßigem Interesse. Seit seiner Parkinson-Erkrankung vor neun Jahren wurde es still um den Österreicher. Horton habe vor neun Jahren die Diagnose Parkinson bekommen. Sein Zustand soll sich jüngst verschlechtert haben. »Vor zwei Monaten konnte Peter plötzlich nicht mehr schlucken. Nahm er etwas zu sich, gelangte es in die Luftröhre. Ich hatte Angst, er würde ersticken«, erzählt Slava Kantcheff im August. Dem Bericht zufolge hat Horton seit einigen Wochen zusätzlich mit einem Nierenversagen zu kämpfen gehabt.
Begonnen hat Peter Horton, der in Feldsberg/Valtice im heutigen Tschechien geboren wurde, seine Karriere im Kindesalter bei den Wiener Sängerknaben. Im Alter von 16 Jahren hat der Musiker seine erste Jazzband »Six Aces« gegründet. Aus seinem Geburtsnamen Peter Müller wird zunächst Peter Horten, später Horton: »Wenn ich in England im Fernsehen aufgetreten bin, haben die Zeitungen immer Horton geschrieben. Da dachte ich, kann ich meinen Namen auch gleich in Horton ändern.« Er hat sich beim Studium in Stuttgart als Gesangssolist versucht, was ihn jedoch schnell gelangweilt hat und ihm wohl auch zu rückwärtsgewandt erschienen ist.
Dann hat er gewechselt: Auf Unterhaltungsbühnen wie dem Theater des Westens in Berlin, ging auf Tour in die USA und hat in Japan und Brasilien klassische Gitarre studiert. Peter Horton hat stets zu den besten Gitarristen in Europa gezählt. Wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag ist der Chansonnier, Autor und TV-Star Peter Horton gestorben.
Er hat seit mehreren Jahren an der Krankheit Parkinson gelitten. Horton hat Österreich 1967 beim Eurovision Song Contest vertreten, war in ARD und ZDF mit eigenen Fernsehsendungen zu sehen und unterrichtete Schulmusik. Zu Gütersloh hat der Musiker ein besonderes Verhältnis gehabt da er die Stadt und die Leute liebte.