TEXT: REGINA MEIER ZU VERL · FOTOS: MARC ANDRÉ SONNENBERG
Wenn sich in Steinhagen die Haustüren schließen und die Abendsonne durch die Fenster fällt, beginnt bei Marc André Sonnenberg ein liebgewonnenes Ritual. Dann zieht der 38-jährige Goldschmied die virtuelle Schürze über, prüft im Vorbeigehen, ob der Topfdeckel richtig sitzt, und eilt die Treppe hinauf zu seiner Oma. Auf dem Couchtisch stehen Tee und Kekse, im Fernsehen läuft »Das perfekte Dinner«. Die beiden sind ein eingespieltes Team – kritisch, herzlich, mit Humor.
»Das hätte ich anders gemacht«, heißt es oft von der Sofaecke. Und irgendwann – nach unzähligen gemeinsamen Abenden – wuchs aus dem Spaß ein Gedanke, der immer lauter wurde: Warum eigentlich nicht selbst einmal mitmachen?
Ein paar Klicks, eine Bewerbung – und plötzlich klingelte das Fernsehteam in Steinhagen. Oma war sprachlos, Marc aufgeregt. Doch wer ihn kennt, weiß: Lampenfieber gehört bei ihm dazu wie das Salz in der Suppe.
Ein Menü wie aus Gold
Was er kochte, darf er noch nicht verraten. Aber wer seine filigrane Arbeit am Goldschmiedetisch kennt, ahnt: Auch am Herd liebt Marc das Präzise. Jeder Handgriff sitzt, jedes Detail zählt. Nur dass Gold diesmal durch Butter ersetzt wird – und der Glanz nicht aus Edelmetall, sondern aus Begeisterung besteht.
Natürlich lief nicht alles perfekt. Die Kamera lief mit, der Ofen hatte eigene Pläne, und die Marshmallows wurden ein Fall für die Feuerwehr. Doch Marc nahm’s mit Humor. Wenn schon anbrennen, dann wenigstens stilvoll.
Eine Woche voller Geschmack und Geschichten
Fünf Tage, fünf Küchen, fünf Menschen, die sich vorher nicht kannten – und am Ende wie alte Freunde am Tisch saßen. Für Marc war es »eine Woche wie Weihnachten«: jeden Abend drei Gänge, gute Gespräche, ein Gläschen zu viel, viel Gelächter.
In dieser Zeit entstanden Freundschaften, die bis heute halten. Man schreibt sich, trifft sich in Bielefeld auf ein Glas Wein, und sobald im November die Sendung läuft, nämlich vom 3. – 7. November, werden die Handys heißlaufen
Der Goldschmied, der Herzen schmiedet
Dass Marc ein Gefühl für Schönheit hat, sieht man in seinem Laden in Steinhagen. Zwischen funkelnden Ringen und feinen Ketten erzählt jedes Schmuckstück eine Geschichte – genauso wie jedes Gericht auf seinem Teller. Beides entsteht aus dem gleichen Impuls: der Freude, Menschen glücklich zu machen.
So verbindet sich in ihm, was auf den ersten Blick verschieden scheint: Handwerk und Kochkunst, Präzision und Bauchgefühl. Und wer ihn erlebt, spürt, dass das Fernsehen nur eine neue Bühne war – für einen, der mit Herz und Humor das Leben genießt.
AM 7. NOVEMBER IST ER IN DER FINALFOLGE VON »DAS PERFEKTE DINNER« ZU SEHEN. UND IRGENDWO IN STEINHAGEN WIRD AN DIESEM ABEND WIEDER DAS SOFA BEREITSTEHEN, MIT TEE, KEKSEN – UND EINER OMA, DIE VOR STOLZ FAST PLATZT.
Das Perfekte Dinner
https://www.vox.de/sendungen/das-perfekte-dinner/ganze-folgen
