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  • 30.05.2025
  • Ausgabe 111
  • RegioCarl

HOMMAGE AN EINE STADT

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FOTOS: MARC GRUNDMANN | TEXT: SASKIA POLZIN

Karfreitag, 9 Uhr morgens. Noch ist es ruhig in Gütersloh. In einem kleinen Raum irgendwo in der Innenstadt liegt Make-up in der Luft, Kaffee in der Hand und Vorfreude in den Gesichtern. Fotograf Marc Grundmann hat eingeladen – zu einem Projekt, das mehr ist als ein Fotoshooting: eine Hommage an die Stadt und die oft übersehenen Künstlerinnen des bewegten Ausdrucks.

KUNST TRIFFT BEWEGUNG VOR GÜTERSLOHER KULISSE

Sieben junge Frauen. Ballett, Hip-Hop, Rhythmische Sportgymnastik, Eiskunstlauf. Jede für sich ein Ausdruck von Disziplin, Kraft und Kunst – zusammen ein Statement. Vanessa Baden, Hair- und Make-up-Artistin aus Gütersloh, verleiht den Tänzerinnen und Athletinnen ihren finalen Glanz, während draußen die Locations warten: der Wasserturm, die Weberei, der Tunnel zur Welle, Miele und der ZOB – Orte, die jeder in Gütersloh kennt, aber selten so gesehen hat.

Sophia: Ballett tanze ich bereits seit meinem dritten Lebensjahr. Beim Training kann ich den Stress des Alltags vergessen, denn egal wie niedergeschlagen ich auch bin, in der Tanzstunde ist die Welt wieder in Ordnung

Um 11 Uhr fällt der erste Auslöser. Hip-Hop-Tänzerinnen in weiter Silhouette vor herausstechender Architektur. Eiskunstläuferinnen, die ihre Pose auf Asphalt perfektionieren – auf echten Kufen, die Blicke auf sich ziehen. Ein Ballettsprung vor Backstein und die Models mit ihren Handgeräten der Rhythmischen Sportgymnastik in Aktion. Jeder Spot erzählt – von Bewegung, von Raum, von Gütersloh. Und mittendrin: Passanten, die stehen bleiben, neugierig zuschauen, lächeln. Eine Familie stellt spontan ihr kleines Elektroauto für ein Foto zur Verfügung – Szene trifft Stadt, Kunst trifft Alltag.

»Diese Sportarten stecken voller Ausdruck, Emotionen, Leidenschaft und vor allem harter Arbeit, aber sie sind im Stadtbild kaum präsent«, erklärt Grundmann. Ihm geht es nicht nur um Ästhetik, sondern um Sichtbarkeit. Um Anerkennung. Und darum, wie Künstler ihre Stadt sehen, spüren und interpretieren. Dass Grundmann selbst Tänzer ist, verleiht seinen Bildern eine besondere Tiefe. Er kennt die Geschichten hinter jeder Pose, die harte Arbeit hinter der Leichtigkeit und das Feuer, das sowohl im Training und auf der Bühne verbindet. Leidenschaft, Ausdauer, Emotion – und ein gutes Auge für die kleinen Momente dazwischen – all das fließt sichtbar in seine Arbeit ein.

Kiara: Mich körperlich ausdrücken zu können bedeutet für mich Familie, Lebensfreude und, dass ich einfach so sein kann, wie ich bin.

Bis 18:30 Uhr wird geshootet, Locations gewechselt, gelacht, posiert. Ein Tag zwischen Frost und Fokus, zwischen Lächeln und Leistung. Am Ende stehen Dutzende Bilder – und ein Gefühl: Gütersloh kann Bühne sein. 

Eine Auswahl der Bilder ist noch bis zum 18. Juni in der Serpil Neuhaus Galerie unter dem Titel »Hommage an eine Stadt« und anschließend in der Hauptfiliale der Volksbank zu sehen.

Miriam: RSG bedeutet für mich neben dem Ausgleich zu meinem Job als Lehrerin das Ausleben von Emotionen, sie sich für mich über das Tanzen und Turnen manchmal leichter nach außen tragen lassen als es durch Worte je möglich wäre.

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