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  • 28.08.2024
  • Ausgabe 102
  • RegioCarl

KATHARINA MÜLLER

von Eisprincessin zu Mentorin
Regina Meier zu Verl Redakteurbild

Regina Meier zu Verl

Content-Redakteurin

TEXT: REGINA MEIER ZU VERL • FOTOS: KATHARINA MÜLLER (SOCIAL MEDIA)

Alles begann mit einer Zehnerkarte für die Bielefelder Eishalle und entwickelte sich rasend schnell zu einer beeindruckenden Eiskunstlaufkarriere. Katharina Müller ist ein wahrer Wirbelwind der Kreativität. Schon als fünfjährige war die Gütersloherin das absolute Showgirl, immer bereit, das Publikum mit ihrer Energie und Ausstrahlung zu fesseln.

Unter dem Motto »Let me entertain you« brachte sie die Zuschauer nicht nur mit ihren sportlichen Leistungen zum Staunen, sondern auch mit der Art, wie sie auf dem Eis jede Emotion bis ins kleinste Detail auslebte. Jeder in ihrem Umfeld erkannte schon früh Katharinas Talent. Ihre Leidenschaft für den Sport führte sie bereits als 13 -jährige an ein Sport-Internat nach Berlin, um dort ihre Eistanzkarriere weiter voranzutreiben. Die Zeit in Berlin war von schnellem Fortschritt und Herausforderungen geprägt.

Nach einer Phase in der sie ohne Eistanzpartner das Eiskunstlaufen perfektionierte, traf sie auf Tim Dieck. Die Chemie stimmte sofort und schon entstand ein unschlagbares Duo auf dem Eis, denn für beide ist Eiskunstlauf die »Poesie des Wintersports«, wo künstlerischer Ausdruck, Eleganz und Anmut sich mit technischer Perfektion vereinen.

Die 28 jährige Athletin beherrscht nicht nur anspruchsvolle Schrittfolgen, sondern sogar Hebungen mit hohem Schwierigkeitsgrad und faszinierende Pirouetten und erzählt dabei durch ihre kunstvollen Bewegungen emotionale Geschichten, die das Publikum tief berühren. Diese Symbiose aus Kunst und Sport macht Eiskunstlauf für Katharina zu einer einzigartigen Disziplin, die Körper und Seele gleichermaßen fordert.

Die gemeinsame Reise mit Tim Dieck führte zu beeindruckenden Erfolgen, darunter waren nicht nur zwei deutsche Meistertitel, sondern auch die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking. Ein unvergessliches Erlebnis. Auch wenn die Olympischen Spiele in Peking ganz anders waren als die Sommerspiele 2024 in Paris, denn während der Pandemie gab es kein Publikum, waren Katharina und Tim trotz des nur hauchdünn verpassten Finales eines der Highlights der Winterspiele in Peking.

Eine Headline in der damaligen internationalen Berichterstattung lautete: OLYMPIA 2022 – DEUTSCHE EISKUNSTLÄUFER KATHARINA MÜLLER UND TIM DIECK BEEINDRUCKEN MIT IHREM OUTFIT: »VÖLLIG VERRÜCKT«

Katharina Müller und Tim Dieck begeisterten mit ihrem Outfit zum Olympia-Auftakt Millionen von Eistanz-Fans an den TV-Bildschirmen und in den »Social Media«, denn sie liefen als Harley Quinn und »Joker« auf – wie toll, findet Ihr nicht auch? Und Ihr glaubt es nicht – dieser Auftritt hat sogar dafür gesorgt, dass sie auf die Titelseite der New York Times kamen. Übrigens, finanziert wurde der Sport der beiden Eiskunstläufer durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr. Aus diesem Grund waren auch Aufenthalte in Amerika oder Kanada

Beruflicher Seitenwechsel möglich.

Nachdem sich das Eiskunstduo auflöste, stand Katharina vor einer wichtigen Entscheidung in ihrer Karriere. Anstatt ihre Leidenschaft für den Sport aufzugeben, wechselte sie einfach die Seiten und begann als Eistanztrainerin zu arbeiten. In Südtirol, Italien, arbeitet sie derzeit an einer Akademie in Neumarkt (italienisch Egna). Dort trainieren Paare aus den verschiedensten Ländern. Drei Trainer sind in diesem Team, dazu kommt Ballett und Athletik. Derzeit sind es 13 Paare, die auf international hohem Niveau laufen, die auch von Katharina Müller gecoacht werden. Parallel dazu übernahm sie die Position der Leistungssportreferentin für den Landes- Eissport-Verband in Nordrhein-Westfalen. In dieser Doppelrolle konnte sie ihre umfangreichen Erfahrungen aus der aktiven Karriere in die Betreuung und Förderung junger Talente einbringen.

Katharina fand auch eine neue Herausforderung im akademischen Bereich und entschied sich, ihr Studium im Sportmanagementabzuschließen. Ein intensives Online-Studium gab ihr die Flexibilität, die sie brauchte, um ihren beruflichen und persönlichen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Als Trainerin hat Katharina bereits bedeutende Erfolge erzielt. Unter ihrer Anleitung erreichten zwei ihrer Paare die Top 10 bei einer Weltmeisterschaft, ein Erfolg, der zeigt, dass sie ihre eigene Leidenschaft und ihr Wissen erfolgreich weitergeben kann. Obwohl ihre aktive Sportkarriere offiziell im Dezember 2023 endete, bleibt Katharina dem Eissport dadurch eng verbunden und trägt nun auf andere Weise zur Entwicklung und Erfolge des Sports bei.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit ist Katharina tief mit ihrer Familie und ihrer Heimat in Gütersloh eng verbunden. Auch wenn ihr Leben nun von Training und ihrer Arbeit dominiert wird, pflegt sie weiterhin ihre persönlichen Interessen, darunter das Reisen und das Studium. Stets hat sie ihre   Kamera dabei, wenn sie sich mal wieder in einer der Metropolen unserer Welt befindet.

Aber auch vor der Kamera fühlt sie sich wohl und liebt es, modische Kleidung in den unterschiedlichsten Varianten auszuführen und zu zeigen, wie auf dem Foto in Gesellschaft der Beatles, die dazu sicher gesagt hätten: We love you, yeah, yeah, yeah … Ihr Leben ist geprägt von einer starken Kombination aus Ehrgeiz, Disziplin und der Freude, andere in ihrem sportlichen Werdegang zu unterstützen.

Ihre kreative Ader zeigt sich auch in ihrer Liebe zur Malerei, auch wenn ihr dafür leider die Zeit fehlt. Sie hat noch große Pläne und träumt davon, eines Tages Tennis zu spielen – und wir sind uns sicher, dass sie das auch schaffen wird. Katharina ist vielseitig talentiert, was sich auch darin zeigt, dass sie früher gerne Klavier spielte und bei der Volkstanzgruppe in der Weberei mit vollem Einsatz dabei war, zum Beispiel bei »Gütersloh International«.

Wir vom CARL sind stolz darauf, dass eine so beeindruckende und sympathische Sportlerin ihre Wurzeln hier in Gütersloh hat, und wir freuen uns, weiterhin mit ihr verbunden zu sein.