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  • 28.04.2025
  • Ausgabe 110
  • RegioCarl

Lenné & Fürst Pückler-Muskau und der Landschaftspark Babelsberg

Part 33 Danielas Blog
Daniela Toman Redakteurbild

Daniela Toman

Part 33 Danielas Blog

Das Schloss mit dem schönsten Ausblick Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., und seine Frau Augusta ließen ab 1833 den Park Babelsberg als ihren Sommersitz anlegen. Der Park ist ein herausragendes Gartenkunstwerk, das seit 1990 zum UNESCO-Welterbe Potsdam gehört. Von hier aus besteht ein spektakulärer Blick auf den Tiefen See, den Jungfernsee und auf die berühmte Glienicker Brücke. Die beiden bedeutendsten deutschen Gartenkünstler Peter Joseph Lenné und Hermann Fürst von Pückler- Muskau schufen den 124 Hektar großen Landschaftspark im englischen Stil.

Dampfmaschinenhaus

Am Ufer der Havel thront majestätisch das im Stil der englischen Neugotik errichtete Schloss Babelsberg. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Babelsberg zu einem bedeutenden Zentrum des gesellschaftlichen und politischen Lebens in Preußen. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wurde mit der Kaiserproklamation im Jahr 1871 erreicht. 

Am nördlichen Ende des Parks liegt das Dampfmaschinenhaus, ein zweigeschossiger Backsteinbau im Burgstil mit zinnbekröntem Turm. Die Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung, mit denen sich Lenné auseinandersetzen musste, konnten durch dieses Bauwerk überwunden werden. Auch Fürst Pückler- Muskaus Landschaftsgestaltung gewann durch die Einführung der neuen Technik. Hier wird Wasser aus der Havel für alle Pflanzen und Wasserspiele gepumpt.

Rosengarten

Auf der Rückseite des Schlosses liegt die von Lindenbäumchen gesäumte Voltaire-Terrasse. An ihrem Ende steht das Denkmal »Michael tötet den Drachen«. Es erinnert an die im Badischen Aufstand 1848 gefallenen preußischen Soldaten. Westlich des Schlosses erstreckt sich der Pleasureground mit seinen Ziersträuchern, Blumengärten und Wasserspielen. Hier liegt auch der goldene Rosengarten mit dem wasserspeienden Reiher. Dieser Bereich ist durch sein vergoldetes Gestell weithin sichtbar. 16 blütenförmige Beete sind mit historischen Rosensorten bepflanzt. Fürst Pückler hat diesen Ort nach dem Vorbild des Rosengartens im englischen Ashridge entworfen.

Michaelsdenkmal

Ein ca. 20 Kilometer langes Wegenetz durchzieht den Babelsberger Park. Ausund Einblicke prägen das Bild, lange Sichtachsen durchziehen die Anlage. Das Gelände wird vom Flatowturm überragt, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und sich architektonisch am Eschenheimer Tor in Frankfurt am Main orientiert. Benannt ist das Aussichtsbauwerk nach der westpreußischen Domäne Flatow. Beim Durchwandern der Parkanlage kommt man an einer Quelle im Hang vorbei. Sie speist ein künstliches Gewässer, das sich durch die Wiesen hinab ins Tal schlängelt. Auf halber Höhe mündet ein weiterer Zufluss in ein Sammelbecken. Schließlich ergießt sich das Bächlein als Wasserfall hinab zur Havel.

Weiter südlich, auf der Lennéhöhe, befindet sich die rekonstruierte Berliner Gerichtslaube. Unter Verwendung originaler Bauelemente des mittelalterlichen Gebäudes aus dem Berliner Zentrum wurde sie 1871 neu errichtet. Der zentrale Pfeiler der offenen Erdgeschosshalle symbolisierte die Linde oder Eiche, unter der einst öffentliche Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden.

Weitere sehenswerte Stationen im Babelsberger Park sind das Kleine Schloss, der Marstall, das Matrosenhaus, die Siegessäule und nicht zuletzt das Strandbad Babelsberg. Ein Besuch dieses im englischen Stil gestalteten Landschaftsparks ist in jedem Fall lohnenswert!