TEXT: REGINA MEIER ZU VERL | FOTOS: STEFANIE MUSBERG
Stefanie Musberg liebt das Unterwegssein. Schon als Kind zog es sie hinaus ins Freie, doch heute ist daraus weit mehr geworden: Wandern ist für sie Lebenselixier, Selbstfürsorge und Abenteuer zugleich.

Sie lebt mit ihrem Mann Nils, der ihr für alle Aktivitäten den Rücken freihält, und ihren beiden Söhnen in Verl, hat aber ihre Wurzeln im Ruhrgebiet. Stefanie arbeitet seit acht Jahren als persönliche Assistenz in der Behindertenbegleitung. Der Job ermöglicht ihr Freiräume, die sehr wertvoll für sie sind. Wenn andere morgens zur Arbeit hetzen, sitzt Stefanie manchmal schon im Auto – Ziel: ein Wanderpfad, ein Stück Küste, ein fremder Wald. So auch vor wenigen Wochen, als sie sich spontan auf den Weg nach Thüringen machte, um durch die wilde Drachenschlucht zu wandern.
Stefanie ist keine, die lange zögert, wenn der Ruf der Natur laut wird. Sie liebt Sonnenaufgänge – am liebsten in Begleitung ihrer Freundin Katrin. Mit ihr verbindet sie nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für Fernwanderwege. Jedes Jahr schnüren die beiden ihre Wanderschuhe und lassen den Alltag hinter sich.


100 Kilometer auf dem Fischerpfad an Portugals Algarve, Biwaknächte auf dem Forststeig – weit weg von allem, was piepst und blinkt. Ihre Touren sind keine Instagram- Kulissen, sondern echte, schwitzige, herzwärmende Erlebnisse, bei denen Wind, Wasser und Waldboden wichtiger sind als jedes WLAN.
Auch das Meer hat es ihr angetan – egal ob Sylt oder französische Atlantikküste: Das Rauschen der Wellen und der salzige Wind geben ihr Kraft. Kein Wunder, dass sie sich 2023 und 2024 gleich zwei Megamärschen stellte – jeweils 100 Kilometer in unter 24 Stunden. Für den guten Zweck, hier für den Verein »D’onipa«, der sich für besondere Kinder in Ghana einsetzt, aber auch für sich selbst.


Besonders stolz ist sie auf eine ganz besondere Tour: den Nordmarsch mit ihrem damals neunjährigen Sohn. Fast 45 Kilometer schaffte er – ein unvergessliches Erlebnis, das zeigt, wie ansteckend Wandermut sein kann. Ihr neuester Schatz ist ein kleiner Bulli – schlicht, praktisch, mit viel Freiheitsgefühl unter der Motorhaube. Für Stefanie das perfekte Zuhause auf Rädern, immer bereit für den nächsten Sonnenaufgang, den nächsten schmalen Pfad, das nächste kleine Abenteuer. Wandern ist für sie kein Hobby, sondern eine Haltung: neugierig bleiben, aus der Komfortzone treten, atmen. Und manchmal einfach losgehen, ohne genau zu wissen, was hinter der nächsten Kurve liegt. Aufregend war auch eine schamanische Krafttierreise bei Amely Smith und Heike Budeweit oder transformierendes Breathwork bei Alex Altmeyer. Diese Erlebnisse haben Stefanies Horizont erweitert.
Stefanie gestaltet mit großer Leidenschaft Schmuck aus Heilsteinen, Traumfänger und vieles mehr. Diese Begeisterung möchte sie bald in Workshops mit anderen teilen – wie bereits im »Vordergrund« berichtet (Carl berichtete in der letzten Ausgabe).
Wir vom Carl wünschen Stefanie stets ein Paar treue Wanderschuhe und unzählige Sonnenaufgänge an besonderen Orten.
