Max Breitsprecher:
Der Mann, der 200 Kilometer entlang der Mosel wanderte
Einen Abschnitt von 200 Kilometern, immer entlang der Mosel, erwanderte Max Breitsprecher vom wohl berühmtesten Pilgerweg, dem Jakobsweg. Und als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, nahm er dabei nicht nur den 30 Kilo schweren Rucksack mit, der nur mit dem Nötigsten, z.B. Mückennetz, Isomatte und Schlafsack, bestückt war.
Nein – er trug auch noch einen 15 Kilo schweren Baumstamm mit sich. Warum? Das hatte einen guten Grund: er wollte auf sich und seine Spendenaktion, die er mit dem Weg verband, aufmerksam machen.
Auf der Wanderung waren aber auch Erholungsphasen ungemein wichtig und natürlich die Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit. Es gab auch ein- zwei kritische Situationen, da das Wetter ja zu der Zeit noch sehr sommerlich war. Da hieß es dann, mit den Kräften zu haushalten.
Noch kritischer war eine Begebenheit, die Max Breitsprecher so schnell nicht vergessen wird. Max, der während der Wanderung meist im Freien, unter seinem Mückennetz, übernachtete, wurde von einem Grunzen geweckt. Als er seine Stirnlampe anschaltete, sah er eine Wildschweinrotte vor sich. Die Tiere, mindestens so aufgeregt wie Max auch, liefen quiekend davon. Die Mutter eilte zur Hilfe herbei, Max blieb nur die Flucht, in Unterhose und Barfußschuhen rannte er bis zu einer Hütte am Waldrand. Die Bewohner halfen beim Einsammeln seiner Habseligkeiten und gewährten ihm Asyl in ihrem Garten. Das war also noch einmal gut gegangen! Trotz des mächtigen Baumstammes auf den Schultern, mal trug er ihn, dann schnallte er ihn mit Panzertape an seinem Rucksack fest, schaffte Max die 200 Kilometer in 6 Tagen. Ursprünglich waren 14 Tage eingeplant. Als er am Schluss über eine Brücke nach Trier kam und das Ortsschild entdeckte, trennte er sich von dem Stamm und behielt nur ein kleines Stückchen Holz als Erinnerung. Erleichterung auf der ganzen Linie kann man da sagen.
Wir vom Carl sind gespannt und wünschen ihm viel Glück und Freude bei all seinen Vorhaben.