FOTOS: MATTHIAS KRICHHOFF | TEXT: REGINA MEIER ZU VERL
Wer frühmorgens im Holter Wald unterwegs ist, hat gute Chancen, ihnen zu begegnen: rund fünfzig Bentheimer Landschafe und Gotländische Pelzschafe, friedlich grasend im Morgentau. Und mittendrin: Georg Flötotto. Ruhig, geerdet, mit wachem Blick – ein Mann, der seine Tiere kennt wie andere ihre besten Freunde.

Angefangen hat alles im Jahr 1974 mit ein paar Schafen. »Ein Hobby«, sagt Flötotto. Heute ist daraus eine Leidenschaft geworden – und ein Lebenswerk. Auf seinem Biolandhof am Rande des Naturschutzgebiets leben inzwischen rund 50 Zucht- und Muttertiere. Wenn im Frühling die Lämmerzeit beginnt, tummeln sich bis zu 200 Tiere auf den blütenreichen Wiesen.
Schafe mit Charakter
Zwei Rassen hat sich Flötotto ganz bewusst ausgesucht: das Bentheimer Landschaf mit seinen schwarzen Augenringen und dem flauschigen, weißen Fell – eine alte, robuste Rasse aus der Grafschaft Bentheim – und die Gotländischen Pelzschafe. Ihr seidiges, grauschwarzes Fell mit den typischen Korkenzieherlocken macht sie unverwechselbar.


»Bei uns ist das Schaf kein Nutz-, sondern ein Lebewesen«, sagt Flötotto. Der Satz klingt schlicht, aber wer den Hof besucht, merkt: Hier ist das gelebte Philosophie. Die Tiere verbringen ihr Leben auf artenreichen Naturschutzflächen, die durch ihre sanfte Nutzung zum idealen Lebensraum für Schaf und Schmetterling geworden sind. Im Winter gibt’s Heu und Silage – ebenfalls von diesen Wiesen.
Bio aus Überzeugung
Georg Flötotto ist seit 2011 Mitglied im Bioland-Verband, arbeitet nach streng ökologischen Richtlinien und kennt seine Tiere nicht nur beim Namen, sondern oft auch in ihrem ganzen Wesen. Als anerkannter Herdbuchzüchter engagiert er sich in der Schafzüchtervereinigung NRW, tauscht sich mit Kollegen aus und setzt sich für den Erhalt alter Rassen ein.


Alles Gute vom Schaf
Wer nun denkt, dass bei so viel Tierliebe kein Platz fürs Produkt bleibt, irrt: Vom Biolandhof Flötotto kommen Wurst- und Fleischwaren, die nicht nur biologisch, sondern auch traditionell und regional gefertigt sind. »Das Tierwohl steht bei uns immer an erster Stelle. Doch wenn der Kreislauf des Lebens seinen Gang geht, dann wollen wir auch hier mit Sorgfalt und Respekt handeln«, sagt Flötotto.
Ob frisches Fleisch oder Bratwurst – wer sich rechtzeitig anmeldet, kann die Produkte direkt am Hof abholen oder in den umliegenden Bioläden erstehen. Und vielleicht, mit ein bisschen Glück, bei der Gelegenheit sogar einen Blick auf die Herde werfen.
Übrigens
Auch die Wolle wird zweckmäßig weiterverwendet, so werden mit der weißen
Wolle Bettdecken gefüllt, die man über (www.eickernmuehle.de) erhalten kann.
Die dunkle Wolle wird zu Strickgarn verarbeitet und aus der aussortierten Wolle, werden Woll-Dünger-Pellets!

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